Platzsturm: Rapid zu zwei Geisterspielen verdonnert

Rapid Stadionsperre fuer zwei
Rapid Stadionsperre fuer zwei(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Walter Luger)
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Nach dem Platzsturm beim Wiener Derby muss Rapid 50.000 Euro zahlen und zweimal vor leeren Rängen im Hanappi-Stadion spielen. Das hat der Strafsenat der österreichischen Bundesliga beschlossen.

Zwei Heimspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit, dazu eine Geldstrafe in der Höhe von 50.000 Euro: Das Urteil des Strafsenats der Fußball-Bundesliga für den SK Rapid ist am Mittwoch etwas härter als allgemein erwartet ausgefallen und hat die bisher höchste Strafe der Liga gebracht. Diese reagierte damit auf den Skandal beim Derby zwischen Rapid und Austria am 22. Mai im Hanappi-Stadion, als ein Platzsturm durch 200 Rapid-Fans in der 26. Minute beim Stand von 0:2 den Abbruch herbeigeführt hatte. Der Club will gegen das Urteil berufen.

"Man muss bei jedem Urteil danach trachten, dass nicht nur der Verein selbst, sondern auch die anderen Vereine und die Öffentlichkeit sehen, dass man solche Dinge nicht tolerieren kann", erläuterte Strafsenats-Vorsitzender Manfred Luczensky das Urteil. "Da es zu massiven Ausschreitungen gekommen ist, musste hier hart durchgegriffen werden."

"Werden mit Sicherheit Einspruch einlegen"

Der finanzielle Schaden beläuft sich für Rapid aber nicht nur auf die genannten 50.000 Euro. Denn durch die beiden Spiele vor leeren Rängen entgehen dem Verein nach eigenen Angaben pro Spiel zwischen 100.000 und 150.000 Euro.

Aufseiten Rapids, das durch Manager Werner Kuhn vertreten war, nahm man das Urteil mit Verwunderung zur Kenntnis. "Dieses Urteil ist einzigartig", betonte Kuhn in Anspielung auf die bisher höchste Strafe, die 2005 gegen die Austria verhängt worden war. Die "Veilchen" waren damals nach einem Spielabbruch gegen den GAK mit einer Geldstrafe von 50.000 Euro und einem "Geisterspiel" belegt worden.

Viel mehr wollte Kuhn nicht sagen, denn die genaue Ausfertigung des Urteils war ihm noch nicht bekannt. Diese wird die Hütteldorfer erst im Laufe der kommenden Woche erreichen. Klar ist aber schon jetzt, dass man bis zum Ende der Frist am Montag Protest einbringen wird. "Wir werden mit Sicherheit Einspruch gegen das Urteil einlegen", sagte Kuhn. Dieser wird danach vom Protestkomitee behandelt.

Rapid verteilt Stadionverbote

Kuhn zeigte sich vor allem deswegen verwundert, weil sein Club allen Sicherheitsanforderungen entsprochen hätte. "Wir müssen uns das Urteil sehr genau anschauen. Denn wir haben alle Maßnahmen erfüllt, manche sogar übererfüllt", meinte Kuhn.

Rapid will mit zahlreichen Stadionverboten und einem umfangreichen Maßnahmenkatalog reagieren, der in den kommenden zehn Tagen präsentiert werden soll. Auch das Innenministerium hatte bereits in der Vorwoche zu einem Sicherheitsgipfel mit Österreichischem Fußballbund, Bundesliga sowie einzelnen Vereinen geladen.

(APA)

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