Die SV Ried lag gegen Bröndby bereits scheinbar hoffnungslos 0:4 zurück. Mit zwei Toren in den letzten 20 Minuten gelang den Innviertlern noch der Aufstieg.
Eine Woche nach dem unerwarteten 2:0-Heimsieg über Bröndby IF sorgte die SV Ried für die nächste Überraschung: den Aufstieg in die Playoff-Phase der Europa League. Da schadet es auch nicht, dass Ried im Retourspiel in Kopenhagen am Donnerstag mit 2:4 als Verlierer vom Platz ging. "Es war ein mentaler Kraftakt, für solche Spiele lebt man. Von solchen Spielen kann man später erzählen", meinte Ried-Trainer Paul Gludovatz.
Allerdings hatte es Ried spannend gemacht. Gut in die Partie gestartet sicherten die Innviertler ihren Vorsprung aus dem Hinspiel ab. Die Heimelf hingegen agierte vorsichtig und hatte Mühe, das Spiel zu machen. Doch ab der 39. Minute verlor die Mannschaft von Gludovatz die Kontrolle über die Partie.
Dem 0:1 durch einen Fehler von Tormann Thomas Gebauer - er schaufelte den Fernschuss von Kristiansen förmlich ins eigene Tor - folgte ein von Maximilian Karner unnötig verschuldeter Elfmeter, den Krohn-Dehli (45.) sicher verwertete. Verunsichert ging Ried in die zweite Halbzeit und handelte sich zwei weitere Gegentreffer ein, die Akharraz in der 53. und 55. Minute erzielte. Vier Tore in 16 Minuten, ein Debakel schien sich für Ried anzubahnen. "Wir haben 70 Minuten das Spiel total kontrolliert. Wir haben exzellent gespielt", meinte Bröndby-Trainer Henrik Jensen: "Das 1:4 hat uns mental gebrochen."
Gludovatz reagierte nach dem 0:4 und brachte Nacho und Casa ins Spiel. Niemand rechnete mit dem Comeback der Rieder, die verstärkte Offensive machte sich jedoch bezahlt. Als Daniel Royer, der schon in Ried getroffen hatte, den Anschlusstreffer erzielte, stellte sich bei den Wikingern aus Ried die Hoffnung ein, die Dänen doch noch schlagen zu können. Das fehlende Tor erzielte Anel Hadžić zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Dank der Auswärtstorregel steigt Ried damit auf. "Unglaublich schön, unbeschreiblich", jubelte Hadžić.
(Red.)