ÖFB-Cup: Kapfenberg und Mattersburg straucheln

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OeFB-Cup Reichenau Kapfenberg(c) GEPA pictures (Gepa Pictures/ Hans Osterauer)
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Kapfenberg scheitert in der Verlängerung gegen den Tiroler Landesligisten Reichenau mit 1:2, Mattersburg verliert gegen Salzburg Juniors. Rapid, Salzburg, Austria, Sturm Graz und Wacker sind weiter.

Der Landesligist SV Reichenau Innsbruck hat in der am Dienstag und Mittwoch ausgetragenen 2. Runde des österreichischen Fußball-Cups für die größte Sensation gesorgt. Die Tiroler warfen den Bundesligisten Kapfenberg mit 2:1 nach Verlängerung aus dem Bewerb. Tore von Florian Lechner (39.) und Kevin Radi (96.) besiegelten das blamable Out der Steirer. Mit Mattersburg ist überraschend ein weiterer Oberhaus-Klub ausgeschieden, die Burgenländer unterlagen gegen die in der Regionalliga spielenden Juniors von Salzburg 4:5 im Elfmeterschießen.

Entgegen der Papierform gescheitert ist auch WAC/St. Andrä, der Tabellenführer der Erste Liga musste sich gegen die Rapid-Amateure 2:4 geschlagen geben. Keine Probleme hatten Rapid (4:1 gegen Bad Vöslau), Salzburg (4:0 gegen SAK Klagenfurt), Wacker Innsbruck (3:0 gegen Sankt Margarethen) und Meister Sturm Graz (4:0 gegen Weiz). Mit deutlich mehr Mühe haben Titelverteidiger Ried (3:2 gegen Götzendorf), Rekord-Sieger Austria (3:1 nach 0:1 gegen Allerheiligen) und die Admira (1:0 gegen Parndorf) die Pflicht erfüllt.

Wiener Neustadt war bereits in der Auftakt-Runde gegen die Rapid-Amateure auf der Strecke geblieben. Die Auslosung des Achtelfinales (25./26. Oktober) erfolgt am Sonntag.

Kapfenberg verliert verdient

In den ersten fünf Minuten schoss das Bundesliga-Schlusslicht Kapfenberg den an diesem Abend bärenstarken Reichenau-Goalie Hörtnagl warm. Dann legten die Hausherren vor 500 Zuschauern aber den Respekt ab, kamen zu mehreren Möglichkeiten und gingen durch Kostner in der 39. Minute in Führung.

Doch Fortuna war den "Falken" vorerst hold. Zwar fand man kaum Chancen vor, rettete sich dank des späten Ausgleichs durch Stefan Erkinger (75.) aber in die Verlängerung. Dort allerdings schlug in der 96. Minute Radi zu, der damit die Überraschung gegen eine planlos agierende Gregoritsch-Elf perfekt machte.

Endstation für Mattersburg

Mattersburg sah sich in Salzburg gegen die frech agierenden Amateure bereits ab der 21. Minute mit einem 0:1-Rückstand konfrontiert, den Adjei besorgt hatte. Die spielerisch matten Burgenländer versuchten ihr Glück mehrmals mit hohen Bällen auf Patrick Bürger, kamen aber zu keinen nennenswerten Möglichkeiten.

Erst in der zweiten Hälfte, in der Mattersburg das Heft doch in die Hand nahm, glückte einer dieser Versuche: Bürger setzte eine Spuller-Flanke per Kopf zum Ausgleich ins Tor (62.). Zuvor war freilich Alleoni mit einer "Hundertprozentigen" an Goalie Borenitsch gescheitert. Weil Ivan Parlov wenig später nur das Lattenkreuz traf (70.), musste die Elf von Franz Lederer, die ab der 85. Minute nach Gelb-Rot für Röcher (wiederholtes Foulspiel) mit zehn Mann spielte, in die Verlängerung.

Dort sah mit Alexander Pöllhuber kurz vor dem Ende der ersten Hälfte ein zweiter Mattersburger Gelb-Rot, kurz darauf hätte es auch für Bürger nach einem derben Foul die Ampelkarte geben können. Im Elferschießen avancierte schließlich Salzburg-Goalie Niclas Heimann zum Matchwinner. Er parierte Schüsse von Stefan Ilsanker und Nedeljko Malic und machte so einen vergebenen Versuch seines Teamkollegen Daniel Offenbacher vergessen.

Wacker Innsbruck trat beim burgenländischen Landesligisten Sankt Margarethen überlegen auf und fand auch mehr Chancen vor, darunter aber kaum zwingende. Erst Wernitznig erlöste die Gäste in der 58. Minute, Perstaller führte kurz darauf das 2:0 und die Vorentscheidung herbei (62.). Daniel Schütz gelang im Finish noch das 3:0 (84.).

Rapid siegt 4:1, Salzburg mit 4:0

Besser erging es Rapid und Red Bull Salzburg, die am Mittwochnachmittag souverän ins Achtelfinale des österreichischen Fußball-Cups einzogen. Die Hütteldorfer setzten sich beim niederösterreichischen Landesligisten Bad Vöslau dank eines Triple-Packs von Hamdi Salihi mit 4:1 durch, die "Bullen" triumphierten beim Regionalligisten SAK Klagenfurt 4:0.

Die Angst vor dem "Cup-Fluch" war unbegründet. Rapid hatte mit der vom ehemaligen ÖFB-Teamspieler Willy Kreuz trainierten Landesliga-Truppe von Bad Vöslau vor 2200 Zuschauern keinerlei Probleme. Ein früher Doppelschlag Salihis (9., nach Prager-Vorlage und 11./Elfer nach Foul an Schimpelsberger) brach den Widerstand der ambitionierten Gastgeber. Nuhiu mit seinem dritten Pflichtspiel-Saisontor gelang nach einer halben Stunde die Vorentscheidung.

Rapid-Coach Peter Schöttel konnte es sich leisten, Kapitän Steffen Hofmann auf der Bank zu lassen, schickte dafür Spieler wie Patocka, Prager, Saurer oder Thonhofer aufs Feld. Letzterer verursachte mit einem Foul in der 60. Minute auch einen Elfer, den Wöhrer zum 1:3 nutzte. Spannung kam aber nur noch kurz auf, in der 72. stellte Salihi nach Gartler-Vorlage den 4:1-Endstand her.

Salihi wiederum, Cup-Torschützenkönig der vergangenen Saison, ist damit am besten Weg, seinen Triumph zu wiederholen. Der Albaner, der beim 7:0-Erfolg über die Lask-Amateure in der ersten Runde fünf Tore erzielte, hält nun bereits bei acht Treffern. Zwei Spieler gaben nach Verletzungspausen ihr Saisondebüt in Grün-Weiß: Ex-Wr.-Neustädter Guido Burgstaller und Christian Thonhofer, der im Sommer aus Wr. Neustadt zu Rapid zurückgekehrt war.

Letztlich souverän siegte auch das personell ebenfalls nicht in Bestbesetzung (Gustafsson, Schiemer, Svento, Leonardo zu Beginn auf der Bank) angetretene Salzburg, das beim Regionallisten SAK Klagenfurt vor 1900 Zuschauern zwar durch ein Kopfballtor Lindgrens (14.) früh in Führung ging, dann aber gegen einen engagierten Gegner etwas Mühe hatte. Während die "Bullen" fehlerhaft agierten, vergab der SAK sogar mehrere gute Möglichkeiten. Erst nach der Pause lief der Motor der Moniz-Elf wieder auf Hochtouren: Svento (60.) und Wallner (69., 71.) sorgten innerhalb von nur 13 Minuten für den klaren Sieg.

Austria gewinnt 3:1, Sturm mit 4:0

Rekordsieger Austria Wien verwandelte beim Regionalligisten SV Allerheiligen dank eines Doppelpacks von Dario Tadic und eines Treffers von Zlatko Junuzovic ein 0:1 noch in einen 3:1-Erfolg. Einen ruhigeren Abend verbrachte Sturm Graz, das sich im Steirer-Derby bei Landesligist Weiz sicher mit 4:0 durchsetzte.

Sturm konnte beim vom langjährigen GAK-Kicker Martin Amerhauser trainierten Landesligisten Weiz dank einer frühen 1:0-Führung durch Darko Bodul (19.) in einer matten ersten Hälfte schnell einen Gang zurückschalten. Erst nach der Pause und nachdem Muratovic einen Hands-Elfer verschossen hatte (50.) drehten die ersatzgeschwächten Gäste wieder auf und kamen durch Treffer von Marvin Weinberger (51., 56.) sowie Mario Haas (66.) noch zu einem klaren 4:0.

Die Austria bestimmte das Geschehen in Allerheiligen, geriet nach einem Treffer von Kulnig entgegen dem Spielverlauf nach 31 Minuten aber doch in Rückstand. Tadic brachte den Favoriten nur zwei Minuten später wieder auf Schiene und erhöhte nach einer Stunde auf 2:1 (60.). Junuzovic (85.) stellte schließlich einen klaren 3:1-Erfolg sicher.

(APA)

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