Obwohl die Tormaschinerie des FC Bayern gegen Basel wieder auf Hochtoren lief, wünscht man sich bei der Viertelfinal-Auslosung am Freitag weder den FC Barcelona noch Real Madrid.
Nach dem höchsten Sieg in der Champions League ist das Selbstvertrauen des FC Bayern München in neue Höhen geklettert. Trotz des 7:0-Kantersieges gegen den FC Basel ist bei den Münchnern bei der Viertelfinal-Auslosung am Freitag in Nyon aber nicht jeder Gegner erwünscht. "Die Topfavoriten sind immer noch Barcelona und Real Madrid für mich. Es wäre schön, wenn wir denen aus dem Weg gehen könnten", sagte Kapitän Philipp Lahm.
Im Uefa-Sitz in der Schweiz werden die Viertelfinal-Duelle und auch die möglichen Halbfinalpaarungen auf dem Weg zum Finale in München am 19. Mai ausgelost. Im Topf sind neben vermeintlich leichteren Gegnern wie Apoel Nikosia oder Benfica Lissabon auch Titelverteidiger FC Barcelona oder der AC Milan. "Besser Barcelona und Real Madrid kommen noch nicht", sagte auch Arjen Robben. Dem widersprach jedoch Franck Ribery. "Wenn wir so spielen wie heute, dann spielt es keine Rolle, auf wen wir treffen. Wir sind der FC Bayern und haben keine Angst."
Von Bayerns Schützenfest beeindruckt könnte die Konkurrenz aus Spanien auf alle Fälle sein. "Das waren keine Nadelstiche, die Bayern gesetzt hat, das war der Todeshieb", sagte Basels Trainer Heiko Vogel. Der FC Bayern könne sich "den Traum erfüllen, den Titel im eigenen Stadion zu holen", meinte der frühere Jugendtrainer des FC Bayern. "In dieser Brillanz braucht er keinen Gegner zu fürchten."
Für Basel zum Fürchten war am Dienstagabend vor allem Mario Gomez. Der 26-Jährige verpasste den Fünf-Tore-Rekord von Lionel Messi, den der Argentinier vor einer Woche beim 7:1 des FC Barcelona gegen Bayer Leverkusen aufgestellt hatte, nur um einen Treffer. Vier Tore in einem Champions-League-Spiel schafften bisher acht Profis. Mit zehn Treffern ist Gomez hinter Messi (12 Tore) aktuell zweitbester Torschütze in der Königsklasse.
Gomez: Kein Vergleich mit Messi
Mit dem Argentinier vergleichen lassen wollte sich Deutschlands Teamstürmer trotzdem nicht. "Ich werde niemals so gut sein wie Messi und ich versuche es auch gar nicht. Er ist einfach ein komplett anderer Spielertyp als ich", sagte Gomez. Messi sei einfach ein "ultimativer Fußballer".
Die internationale Presse stellte Bayern ein glänzendes und Basel ein mitunter vernichtendes Zeugnis aus. "Gomez, Ribery und Robben melden für den FC Bayern Titelansprüche an. Der FC Basel gab ein klägliches Bild ab", meinte die spanische "As". Frankreichs "L'Equipe" sah die Bayern "ultraüberlegen", man habe den FC Basel "lächerlich gemacht".
Die Schweizer Medien sparten nicht mit Kritik an den Landsleuten. "Ein ängstlicher, ein apathischer, ein inferiorer FC Basel steht beim Schaulaufen der Bayern mit offenem Mund Spalier. Aus dem Traum wird ein Albtraum", urteilte das Boulevardblatt "Blick". Während Deutschlands "Bild"-Zeitung frohlockte: "Europa, die Bayern sind wieder da!"
(APA)