In bislang 35 Spielen als Teamchef ließ Marcel Koller nur 17 Spieler in der Nationalmannschaft debütieren. Der Erfolg gibt dem Schweizer letztlich recht.
Stegersbach. Marcel Kollers Beharren auf Stammspieler im Nationalteam findet in der Statistik einen deutlichen Niederschlag. Vor den beiden Tests in Wien gegen Albanien und die Türkei ließ der Schweizer in 35 Länderspielen lediglich 17 Spieler debütieren – das ist der geringste Schnitt eines längerfristig im Amt befindlichen ÖFB-Teamchefs seit Jahrzehnten.
In Relation weniger Neulinge gab es zuletzt unter Helmut Senekowitsch, der von 1976 bis 1978 in 26 Partien zwölf Debütanten einsetzte. Kollers unmittelbare Vorgänger zeigten sich um einiges experimentierfreudiger: Dietmar Constantini brachte es in 23 Spielen auf 17 Debütanten, Karel Brückner sorgte in sieben Matches für zehn Premieren. Auffallend ist auch, dass von Kollers 17 Debütanten lediglich zwei in Pflichtspielen erstmals zum Einsatz kamen: Andreas Weimann beim 0:0 in der WM-Qualifikation 2012 in Kasachstan sowie Marco Djuricin beim vorjährigen 5:0 in der EM-Qualifikation in Liechtenstein.
Von jener Stammformation, an der Koller – außer bei Verletzungen und Sperren – während der EM-Qualifikation festhielt, kamen nur Robert Almer und Martin Hinteregger unter dem Schweizer zu ihrer Premiere. Acht seiner 17 Debütanten holte Koller gar nicht mehr in den aktuellen Kader, dafür könnte in den kommenden Tagen mit Alessandro Schöpf ein 18. Neuling dazukommen. Einer der seltenen Rückkehrer ist Guido Burgstaller, der Nürnberg-Legionär ersetzt diesmal Marcel Sabitzer (Zahnprobleme). Burgstaller hat 2012 unter Koller debütiert. „Er hat in Nürnberg auf sich aufmerksam gemacht, kann auf vielen Positionen spielen.“ (cg/ag.)
Die 17 Debütanten unter Koller
2011: Robert Almer (beim 1:2 in Lemberg gegen die Ukraine).
2012: Guido Burgstaller, Markus Suttner (jeweils beim 3:1 gegen Finnland in Klagenfurt), Heinz Lindner, Patrick Bürger (jeweils in Innsbruck beim 3:2 gegen die Ukraine), Marcel Sabitzer (beim 0:0 in Innsbruck gegen Rumänien), Andreas Weimann (beim 0:0 in Astana gegen Kasachstan)
2013: Martin Hinteregger, Lukas Hinterseer, Philipp Zulechner, Kevin Wimmer (alle beim 1:0 gegen die USA in Wien)
2014: Stefan Ilsanker, Valentino Lazaro (beim 1:1 in Innsbruck gegen Island), Michael Liendl (beim 2:1 in Olmütz gegen Tschechien)
2015: Marco Djuricin (beim 5:0 in Vaduz gegen Liechtenstein), Karim Onisowo, Florian Kainz (beim 1:2 in Wien gegen die Schweiz)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.03.2016)