ÖFB-Präsident Leo Windtner zeigt sich nach dem frühen EM-Aus enttäuscht. Grund für einen Zwangsumbau der Mannschaft sieht er nicht.
Der Wunsch von ÖFB-Präsident Leo Windtner, bei der Fußball-EM in Frankreich öfter als dreimal die österreichische Bundeshymne zu hören, ist nicht in Erfüllung gegangen. Das 1:2 am Mittwoch im Stade de France gegen Island besiegelte das frühere Scheitern der Truppe von Marcel Koller. "Wir sind natürlich sehr enttäuscht, dass wir unser Ziel, das Achtelfinale, nicht erreicht haben", sagte Windtner.
Dennoch verzichtete der Oberösterreicher am Donnerstag im Gespräch mit der APA auf harte Kritik an der rot-weiß-roten Auswahl. "Wir brauchen uns nicht zu schämen. Es gibt keinen Grund, von unserer Linie abzuweichen oder von unserem Weg abzugehen", betonte der Verbandschef.
Als Hauptgründe für die schnelle Heimreise sah Windtner die schlechte Form so mancher Schlüsselspieler. "Es ist daran gelegen, dass einige Leistungsträger, zum Teil wegen Verletzungen, nicht jene 100 Prozent erreichen konnten, die man bei so einem Turnier unbedingt braucht."
"Aufstellung ist Sache des Teamchefs"
Zu Kollers missglücktem Experiment mit einer Dreierkette gegen Island wollte sich Windtner nicht näher äußern. "Die Aufstellung ist eine Sache des Teamchefs, die er auch verantwortet. Wenn es gut gegangen wäre, wäre er der Held gewesen, jetzt wird es wahrscheinlich Kritik geben", vermutete der 65-Jährige.
Nun gehe es darum, aus der EM die richtigen Lehren für die am 5. September in Georgien beginnende WM-Qualifikation zu ziehen. "Wir haben eine schwierige Gruppe, aber ich glaube, wir werden uns gut in Szene setzen können und auch den einen oder anderen Jungen dazunehmen können wie zum Beispiel jetzt Alessandro Schöpf."
Als Aufforderung an Koller, einen gewissen Schnitt im Kader vorzunehmen, wollte Windtner diese Aussage jedoch nicht verstanden wissen. "Es bedarf keines Zwangsumbaus der Mannschaft. Das Team ist von der Altersstruktur her gut aufgestellt, aber wir können froh sein, dass es auch den einen oder anderen starken Jungen gibt", erklärte der ÖFB-Präsident.
(APA)