"Ballesterer" und "Zangler": Crashkurs Fußballsprache

(c) GEPA pictures (Gepa Pictures/ Guenter Artinger)
  • Drucken

Jede Sprache muss gelernt sein – auch die des Fußballs. Pünktlich zur EM bieten Wiener Volkshochschulen Sprachkurse für angehende Euro-Fans an. So kann man auch in der Fankurve mitreden.


Ein "Gurkerl“ kann ein Spiel entscheiden, der "Outwachler“ trifft manchmal seltsame Entscheidungen und der "Kicker“ schießt hoffentlich ein "Goal“. Wer das noch nicht ganz verstanden hat, während der Euro 2008 aber mitreden will, kann an Wiener Volkshochschulen (VHS) Nachhilfe bei Sprachwissenschaftler Manfred Glauninger nehmen."Wenn Zangler Ballesterern ein Gurkerl geben“ heißt die Vortragsreihe. Die Fachsprache der Fußballer und Fans stiftet Gruppen-Identität, sagt Glauninger. Wer dazu gehören will, muss man die Sprache kennen.

Ballesterer und Fetznlaberl sterben aus

Die österreichische Fußballersprache hat ihre Wurzeln in Wien, sagt der Sprachwisssenschaftler. Die Sprache ist die der Spieler und der Zuseher aus der Arbeiterschicht. Anfang des 20. Jahrhunderts schoss man in Wien ein "Steirergoal“ mit einem "Fetzenlaberl“. Mit der Zeit wurden die Begriffe dann in die Bundesländer exportiert. Auch die Wiener haben Ausdrücke aus fremden Sprachen aufgegriffen. Der "Kick“ oder das "Goal“ ist aus dem Fußball nicht mehr wegzudenken.

Manche Begriffe seien aber vom Aussterben bedroht, sagt Glauninger. So wüssten Nachwuchsfans kaum mehr, was einen "Ballesterer“ (alter österreichischer Begriff für einen guten Fußballspieler) vom "Zangler“ (technisch versierter Spieler) unterscheidet. Auch das "Fetzenlaberl“ hat in Zeiten der industriell gefertigten Fußbälle wohl ausgedient.

Vortragsreihe Fußballsprache

Die Vorträge "Wenn Zangler den Ballesterern ein Gurkerl geben" im Rahmen der VHS-Reihe "University meets public" finden am 6. März von 18.00 bis 19.30 Uhr in der VHS Simmering, am 8. April von 19.30 bis 21.00 Uhr in der VHS Landstraße und am 20. Mai von 18.00 bis 19.30 Uhr in der VHS Ottakring, Zweigstelle Hernals, statt. Der Eintritt beträgt jeweils 5 Euro.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.