Petr Cech sorgt in Tschechien für Rätselraten. Sein Fehlgriff wird diskutiert, seine Schulter schmerzt. Tschechien bangt nun vor dem Gruppenfinale gegen Polen am Samstag,
Breslau. Der erste Sieg bei der Euro 2012 stellte Tschechien vorerst zufrieden. Zwei schnelle Tore bedeuteten gegen Griechenland die Vorentscheidung, dennoch war auch viel Glück im Spiel. Denn den Hellenen wurde ein Tor mit einer höchst umstrittenen Abseits-Entscheidung aberkannt. „Wir waren in den ersten zehn Minuten auf dem Feld nicht vorhanden“, ärgerte sich Teamchef Fernando Santos nach der erst zweiten Niederlage in seinem 23. Spiel als griechischer Teamchef maßlos.
Bei den Tschechen sorgte hingegen der Patzer von Torhüter Petr Cech – er ließ einen Ball durch seine Hände rutschen und ermöglichte den Anschlusstreffer – für Rätselraten. Ein ähnliches Malheur war ihm schließlich schon bei der Euro 2008 gegen die Türkei passiert. Auch am Tag danach stand Cech im Mittelpunkt der Diskussionen. Tschechien bangt nun vor dem Gruppenfinale gegen Polen am Samstag um das Mitwirken des Chelsea-Torhüters. Auch der Einsatz von Mittelfeldspieler Tomas Rosicky ist fraglich.
Die Stars des EM-Zweiten von 1996 mussten sich Mittwochvormittag in Breslau untersuchen lassen. Cech klagte über Probleme an der linken Schulter, Rosicky plagten Schmerzen an der Achillessehne. „Ich kann nicht versprechen, dass beide gegen Polen zur Verfügung stehen“, sagte Teamarzt Petr Krejci. Sowohl Rosicky als auch Cech sollen in den kommenden Tagen vorerst mit dem Training aussetzen und sich regenerieren. Der Doktor hofft, dass so die Routiniers bis zum brisanten Duell gegen den EM-Gastgeber fit sind. „Wir werden sie rund um die Uhr im Teamhotel behandeln. Die Chancen stehen 75:25“, sagte Krejci mit einem Augenzwinkern...
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.06.2012)