Der Traum von drei Punkten in Dublin

Traum drei Punkten Dublin
Traum drei Punkten Dublin(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Marcel Koller sah gegen die Färöer die beste Leistung des ÖFB-Teams unter seiner Führung. Gleichzeitig warnte er: "Irland setzt andere Maßstäbe."

Wien. Der höchste Sieg der österreichischen Nationalmannschaft seit fast 14 Jahren hat bei Teamchef Marcel Koller keine überbordende Euphorie ausgelöst. Beim Schweizer stand schon wenige Stunden nach dem 6:0 am Freitag in Wien gegen die Färöer das Dienstag-Spiel der WM-Qualifikation auswärts gegen Irland im Fokus. Die ÖFB-Auswahl müsse sich in Dublin auf ein anderes Kaliber gefasst machen, betonte Koller.

„Irland setzt andere Maßstäbe als die Färöer. Es muss jedem Spieler bewusst sein, dass es schwieriger werden wird. In Dublin wird eine gute Stimmung sein, und wenn die Iren eine Möglichkeit sehen, beißen sie zu“, warnte der 52-Jährige. Unachtsamkeiten wie etwa zu Beginn der zweiten Hälfte dürfe man sich gegen die Truppe von Giovanni Trapattoni nicht erlauben. „Da waren wir ein bisschen zu wenig konsequent und haben uns nicht mehr so an die Organisation gehalten. Aber wenn wir gegen starke Teams wie die Iren nachlassen, werden sie zuschlagen“, erklärte Koller.

Bei allen Mahnungen hob der Teamchef aber vor allem die positiven Aspekte des Kantersieges über die Färöer hervor. So bot die ÖFB-Elf laut Koller vor der Pause die beste Leistung in seiner Amtszeit. „In der ersten Hälfte war es ein gutes Spiel. Das, was wir in den Tagen davor ausgearbeitet haben, hat man gesehen, und das hat Spaß gemacht.“

Hosiner betreibt Eigenwerbung

Vor allem Doppeltorschütze Philipp Hosiner drückte der Partie in der ersten Hälfte seinen Stempel auf. Dennoch könnte der Austria-Goalgetter in Dublin auf der Bank sitzen, Marc Janko hat seine Adduktorenprobleme weitestgehend überwunden und ist einsatzbereit. „Hosiner sucht die Tiefe, ist schnell. Janko ist eher ein Stürmer mit körperlicher Präsenz, wichtig als Anspielstation und mit seiner Kopfballstärke“, unterstrich Koller. Nach den Angaben des Schweizers hat Hosiner zwar gute Karten für Dublin, doch auch Janko darf sich Hoffnungen machen. „Ich bin überzeugt, Marc hätte gegen die Färöer auch seine Tore gemacht“, sagte Koller.

Gegen die Iren erwartet sich Koller intensive Defensivarbeit, um das große Ziel – drei Punkte – auch tatsächlich zu erreichen. Allerdings wäre Österreich nach dem 0:0 von Robbie Keane und Co. in Schweden auch bei einem Remis in Dublin noch im Rennen um Platz zwei. „Wir versuchen, das Team so einzustellen, dass wir gewinnen. Wir wollen gewinnen, aber wenn ein Unentschieden herausschaut, werden wir den Punkt auch mitnehmen“, erklärte Koller. Rechenspiele für den zweiten Gruppenplatz wollte der Schweizer nicht anstellen. „Ich mache keine Hochrechnungen. Wir schauen von Spiel zu Spiel.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.03.2013)

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