David Alaba erntete viel Lob für seine Leistung. Der 20-Jährige könnte als erster Österreicher in einem Finale spielen.
München/Wien. David Alaba wird am 25. Mai im Londoner Wembley Stadion wohl für den nächsten Meilenstein im österreichischen Fußball sorgen. Als erster Österreicher könnte der 20-Jährige in einem Champions-League-Finale zum Einsatz kommen, die Chancen stehen nach Bayerns 4:0-Gala im Halbfinalhinspiel gegen den FC Barcelona gut. Nur noch ein spanisches Wunder oder ein Ausschluss im Rückspiel könnten Alaba (erneut) zum Zuschauer degradieren.
Es ist eine Erfahrung, die er bereits kennt. Im Vorjahr musste der Linksverteidiger die Endspielniederlage gegen Chelsea wegen einer Gelbsperre von der Tribüne aus verfolgen. 2010 schaffte er es als 17-Jähriger ebenso wenig in den bayerischen Finalkader wie auf der Gegenseite Marko Arnautovic bei Inter Mailand. Dieses Schicksal hatte auch Wolfgang Feiersinger bei Borussia Dortmunds Triumph 1997 ereilt.
Diesmal aber deutet alles auf einen Finalauftritt Alabas hin und der ÖFB-Teamspieler hatte auch maßgeblichen Anteil an Bayerns starker Vorstellung. Pedro und Dani Alves hielt er souverän in Schach, und selbst, als sich Lionel Messi nach der Pause öfter auf der linken Seite der Münchner aufhielt, hatte der 20-Jährige alles im Griff. „Dante und Ribery haben in jeder Sekunde versucht, mir zu helfen. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass er oft in meiner Nähe war“, erzählte Alaba über die Begegnung mit dem Superstar. „Es war ein sehr großes Erlebnis, ein sehr schöner Abend“, sagte Alaba, der das Tor von Thomas Müller zum 4:0 vorbereitete. Trotzdem warnte er vor dem Rückspiel am 1. Mai im Camp Nou. „Dort wird es noch einmal ordentlich zur Sache gehen, dort sind sie sehr stark. Das haben sie beim 4:0 im Achtelfinale gegen den AC Milan bewiesen“, betonte der Wiener. „Barcelona wird noch einmal alles probieren. Wir müssen konzentriert und fokussiert bleiben.“
Großes Lob für seine Vorstellung erhielt Alaba von Trainer Jupp Heynckes. „Er hat genauso wie unser zweiter Außenverteidiger Lahm eine super Leistung gebracht.“ Auch ÖFB-Teamchef Marcel Koller, der die Partie vor dem TV-Gerät mitverfolgte, war von der Leistung seines Schützlings begeistert. „David hat ein hervorragendes Spiel gemacht. Er hat sehr konzentriert und cool gespielt und defensiv nichts anbrennen lassen.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.04.2013)