Deutschland besiegt Österreich, wieder einmal

Germany's Klose and Kedhira challenge Austria's Alaba during their World Cup qualifying soccer match in Munich
Germany's Klose and Kedhira challenge Austria's Alaba during their World Cup qualifying soccer match in MunichREUTERS
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Mit dem 3:0 in München kam Deutschland dem WM-Ticket wieder einen Schritt näher, Österreich steht einmal mehr vor einer Ernüchterung. Am Dienstag muss gegen Irland (1:2 gegen Schweden) ein Sieg her.

München. Deutschland und Österreich, das war und ist im Fußball eine komplizierte Beziehung. Das hat Tradition, das lässt sich nicht so leicht wegdiskutieren. Die Österreicher haben vor allem ein Problem damit, wenn sie in einem deutschen Stadion spielen müssen. Seit 1931 ist in so einem Fall kein Sieg gelungen. Und damals hat man schon ein „Wunderteam" gebraucht, um dem Favoriten eins auszuwischen.

Auch diesmal waren die Österreicher in München nur krasser Außenseiter, aber die Legionärs-Auswahl hatte sich wieder einmal Hoffnungen gemacht. Hoffnungen auf eine Sensation in der WM-Qualifikation - weil man bei den letzten beiden Duellen gegen die Deutschen, die in Brasilien zu den engeren Favoriten zählen, fast auf Augenhöhe war. Aber eben nur fast. Der 3:0-Sieg der Deutschen kam nicht unerwartet, er hätte auch höher ausfallen können. Ein bisschen mithalten war angesagt, aber keine Punkte machen.

Deutschland, daheim ohne Problem

An die 8000 österreichischen Fans waren in die Allianz-Arena gekommen, um die Mannschaft von Marcel Koller zu unterstützen. Sie gaben ihr Bestes, das muss man festhalten. Sie pfiffen schon lautstark, als der Gegner zum Aufwärmen aus dem Tunnel kam, sie pfiffen, als die Hymne der Deutschen gespielt wurde - das entsprach dem Fair-Play-Gedanken so gar nicht. Und Manuel Neuer, der Bayern-Tormann, musste in der ersten Spielzeit mit den in ihren roten Dressen gehüllten Anhängern im Rücken agieren. Um es vorwegzunehmen: Neuer musste bis zur pause nicht sehr oft eingreifen. Und wenn es erforderlich war, dann tat er dies fehlerfrei.

Die Österreicher begannen wie aus der Pistole geschossen, sie wollten aggressiv zur Sache gehen. Aber das Pressing hielt nur wenige Minuten, weil die Gastgeber alsbald das Kommando übernahmen. Und rasch war klar, dass von Deutschlands rechte Seite die größte Gefahr ausgehen würde. Philipp Lahm, der Kapitän, der gestern sein 100. Länderspiel für den DFB bestritt, und sein Mannschaftskamerad Thomas Müller präsentierten sich spielfreudig und initiativ. Das Bayern-Duo brachte das rot-weiß-rote Gespann Andreas Ivanschitz und Christian Fuchs immer wieder in gröbere Schwierigkeiten.

Deutschland hatte mit den Österreichern hingegen so gut wie keine Schwierigkeiten. Weimann war an vorderster Front auf sich alleine gestellt, aus dem Mittelfeld kamen zu wenig brauchbare Bälle. Auch von David Alaba nicht. Bereits in der 28. Minute hätte es 1:0 für die Deutschen stehen können, aber Robert Almer verhinderte den Rückstand zu diesem Zeitpunkt noch mit einer Glanzparade. Gegen Miroslav Klose, der schon so viele Treffer gegen Österreich erzielt hat und wieder einmal Jagd auf Gerd Müllers Rekord machte.

Es sollte nur eine Frage der Zeit sein, bis diese unglaubliche Bestmarke von 68 DFB-Toren fiel. Fünf Minuten später nämlich gab es für Almer nichts zu halten. Gegen den müllerhaften Klose. Die Vorarbeit hatte tatsächlich ein Müller geliefert, Bayerns Thomas Müller (33).

Auch nach Wiederbeginn änderte sich nichts an der Spielrichtung, Deutschland drängte. Kroos (51.) erhöhte auf 2:0, doch Österreich hatte auch selbnst gute Chancen. Die beste vergab Harnik (70.), der Neuer nach einem Burgstaller-Volley anschoss.

Als das 2:0 (51. Minute) gefallen war, war der Abend für die Deutschen in Wahrheit gelaufen. Dragovic hatte per Kopf gerettet, die Abwehr fiel allerdings zu kurz aus. Das sind Fehler, die eine Löw-Auswahl nicht ungestraft lässt. Reuss sah Toni Kroos, der wiederum das lange Eck. Auch unhaltbar für Almer, weil zu präzise. Gegen Thomas Müller (9.) war er beim 0:3 aber chancenlos.

Für die Österreicher ist mit der Niederlage von München noch nicht alles verloren, entscheidend ist nämlich wie immer das nächste Spiel. Und das findet am Dienstag im ausverkauften Happel-Stadion gegen Irland statt. Ein Sieg ist auch ohne Zlatko Junuzovic (in München verletzt auf der Tribüne, tritt die Heimreise an) Pflicht, will man weiter von Brasilien träumen. Die WM-Endrunde ist jedenfalls nicht näher gekommen. Ganz bestimmt nicht.

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