FC Barcelona: Präsident Rosell tritt zurück

Barcelona president Sandro Rosell arrives for a news conference where he announced his resignation at Camp Nou stadium in Barcelona
Barcelona president Sandro Rosell arrives for a news conference where he announced his resignation at Camp Nou stadium in Barcelona(c) REUTERS (ALBERT GEA)
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Sandro Rosell zog die Konsequenz aus den Querelen rund um die Neymar-Verpflichtung. Sein Nachfolger heißt Josep Maria Bartomeu. Der bisherige Vize-Präsident soll bis 2016 die Geschicke von Barca leiten.

Der Präsident des FC Barcelona, Sandro Rosell, hat seinen Rücktritt erklärt. Sein Amtsverzicht sei unwiderruflich, sagte der Clubchef des spanischen Fußballmeisters am Donnerstag. Er zog damit die Konsequenz aus den Querelen um die Verpflichtung des brasilianischen Stars Neymar im vergangenen Sommer.

Ein Madrider Ermittlungsrichter hatte das Klagegesuch eines Barca-Mitglieds zugelassen und Ermittlungen gegen Rosell eingeleitet. Nach Ansicht des Juristen besteht der Verdacht, dass beim Transfer Neymars vom FC Santos mehr Geld geflossen sein könnte als offiziell angegeben. Rosell hatte dies stets bestritten.

Josep Maria Bartomeu wird Nachfolger

Nachfolger von Rosell wird ab sofort der bisherige Vizepräsident Josep Maria Bartomeu. Er war bisher für den sportlichen Bereich zuständig und soll bis zum Ende des Mandats der jetzigen Vereinsführung 2016 die Geschicke von "Barca" leiten.

Rosell bekräftigte am Donnerstag, dass bei der Verpflichtung Neymars alles korrekt abgelaufen sei. "Ich will mit meinem Rücktritt verhindern, dass das Ansehen des Vereins durch ungerechtfertigte Angriffe geschädigt wird." Rosell hatte den Vereinsvorstand am Abend zu einer Sondersitzung zusammengerufen, um die Mitglieder von seinem Rücktritt zu informieren. Der Nachfolger Bartomeu betonte, der Vorstand habe die Entscheidung bedauert. Er werde als Clubchef die Linie von Rosell fortsetzen.

Das Klagegesuch hatte sich allein gegen Rosell, nicht aber gegen den Verein gerichtet. Der Kläger hatte dies damit begründet, dass er dem Club keinen Schaden zufügen wolle. Rosell hatte wiederholt betont, dass Barca der Neymar-Transfer vom FC Santos 57,1 Millionen Euro gekostet habe und dass dabei gegen keine Gesetze verstoßen worden sei. Bei seinem Rücktritt dürfte eine Rolle gespielt haben, dass die Zulassung der Klage wohl nur der Beginn eines langen Rechtsstreits sein dürfte. Rosell wollte verhindern, dass der Verein damit in Verbindung gebracht wird.

Rosell war 2010 mit großer Mehrheit zum Barca-Präsidenten gewählt worden. Das Team konnte unter seiner Präsidentschaft an die Erfolge anknüpfen, die es unter dem Vorgänger Joan Laporta erzielt hatte. Allerdings wurde Rosell nachgesagt, dass seine Beziehungen zum damaligen Erfolgstrainer Pep Guardiola - jetzt bei Bayern München - nicht spannungsfrei gewesen seien. Zudem überwarf er sich mit Johan Cruyff, der grauen Eminenz bei den Katalanen. Er entzog dem Niederländer das Amt des Ehrenpräsidenten und begründete dies damit, dass ein solcher Posten in den Satzungen nicht vorgesehen sei

(APA)

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