Bayern suchen im Showdown mit Real ihre Effizienz

Munich's coach Pep Guardiola pauses during a news conference in Munich
Munich's coach Pep Guardiola pauses during a news conference in MunichREUTERS
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Champions League: Real Madrid kommt mit Ronaldo, Bale und 1:0 im Rücken zum Halbfinal-Rückspiel nach München, Guardiola rätselt.

München. Real Madrid ist leicht im Vorteil. Die Madrilenen gehen am Dienstag (20.45 Uhr/live Puls 4) mit einem 1:0 aus dem Hinspiel in den Halbfinal-Showdown der Fußball-Champions-League bei Bayern München. Der Titelverteidiger hat dem Rekordsieger aber einen schweren Gang angekündigt. "Wir brauchen mehr als ein Tor, um weiterzukommen", meinte Bayern-Trainer Pep Guardiola. "Wir müssen effektiver spielen."

Die Bayern hatten in Madrid zwar 64 Prozent Ballbesitz, die gefährlichere Mannschaft waren aber die Gastgeber. Dabei waren die Superstars Cristiano Ronaldo und Gareth Bale nicht einmal in Vollbesitz ihrer Kräfte. Bale trainierte am Wochenende mit einer Wadenbandage, der 100-Millionen-Mann dürfte aber in der Startformation stehen - und damit der direkten Gegenspieler von ÖFB-Star David Alaba sein.

Dessen Vordermann Franck Ribery war zuletzt Guardiolas Sorgenkind, hat sich bei der Generalprobe gegen Werder Bremen (5:2) aber mit einem Tor samt starker Leistung zurückgemeldet. "Franck hat am Samstag gezeigt, was er kann", sagte Alaba. Die Bayern werden den Franzosen auch gegen Real in Bestform brauchen. "Er ist extrem wichtig für diesen Club und dieses Team", meinte Guardiola. "Er ist einer der besten Spieler der Bayern-Geschichte."

Die eine oder andere personelle Umstellung hat Guardiola bereits angedeutet. Kapitän Philipp Lahm dürfte vom defensiven Mittelfeld auf die rechte Abwehrseite zurückkehren. Dazu wird Thomas Müller als Bayerns bester CL-Torschütze in der Startformation erwartet. Die Aggressivität im gegnerischen Strafraum solle aber nicht auf Kosten der defensiven Stabilität gehen. Guardiola: "Ich muss die Balance finden."

Für den Spanier ist es sein bisher schwerstes Spiel als Bayern-Trainer. Die Münchner wollen in ihr drittes CL-Finale in Serie. Seit Einführung der Champions League 1992 hat kein Team den Titel erfolgreich verteidigt. "Wir sind immer noch hungrig und können mit dieser Mannschaft Geschichte schreiben. Das wollen wir unbedingt schaffen", betonte Flügelspieler Arjen Robben, zuletzt einer der stärksten Bayern-Akteure.

Robben kennt ihn aus seiner eigenen Zeit in Madrid (2007-2009) aber nur zu gut: den Durst der Königlichen nach der "Decima", dem zehnten Titel im wichtigsten Europacup-Bewerb. Seit 2002 wartet Real vergeblich auf einen Triumph in der Königsklasse. Auch im Endspiel war der Rekordchampion seither nicht mehr. Im Halbfinale 2012 waren die Madrilenen im Elfmeterschießen, bei dem auch Alaba traf, an den Bayern gescheitert.

Von den 27 bisherigen Europacup-Auftritten in Deutschland hat Real nur zwei gewonnen. Im Viertelfinale gegen Borussia Dortmund musste man selbst nach einem 3:0-Heimsieg im Rückspiel (0:2) noch einmal zittern. Ihre vergangenen sieben Ergebnisse in München würden den Madrilenen diesmal aber allesamt zum Weiterkommen reichen.

"Der zehnte Titel wäre etwas ganz Spezielles für den Verein. Je früher wir ihn erreichen, desto besser", meinte Real-Trainer Carlo Ancelotti. "Wenn es uns bereits in meinem ersten Jahr hier gelingen sollte, wäre das unglaublich." Ancelotti hat die wichtigste Trophäe im europäischen Clubfußball bereits 2003 und 2007 mit dem AC Milan gewonnen, Guardiola 2009 und 2011 mit dem FC Barcelona. Im Endspiel am 24. Mai in Lissabon wartet entweder Chelsea oder Atletico Madrid.

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