Europas Topvereine sind in den Sommermonaten traditionell auf der Suche nach Verstärkungen. Real Madrid spielt dabei stets eine gewichtige Rolle. Mit Bayerns Toni Kroos würde ein erster Königstransfer bereits vollzogen.
Madrid/Wien. Rio de Janeiro, Berlin, München, Madrid. Nach dem Gewinn des WM-Titels mit der deutschen Nationalmannschaft und den anschließenden Feierlichkeiten in der Heimat traf Toni Kroos Donnerstag in der spanischen Hauptstadt ein. Auch im Bernabeu-Stadion wurde dem 24-Jährigen ein gebührender Empfang bereitet, nachdem die Arbeitspapiere unterschrieben waren.
30 Millionen Euro soll Real Madrid dem FC Bayern überwiesen haben. Der Vertrag von Kroos bei den „Königlichen“ läuft bis 2020 und es ist wohl nicht der letzte Transfer, den der amtierende Champions-League-Sieger in diesem Sommer getätigt hat.
Platz drei in der abgelaufenen Primera Division hat Spuren hinterlassen. Real, laut „Forbes“ mit einem Wert von 2,54 Milliarden Euro der wertvollste Sportklub der Welt, präsentiert sich wie so oft in den Monaten Juli und August (am 31. 8. schließt das Transferfenster) in Kauflaune. So soll auch der Kolumbianer James Rodríguez, bei der WM mit sechs Toren Gewinner des „Goldenen Schuhs“, unmittelbar vor einer Verpflichtung stehen. Die Madrilenen bieten dem AS Monaco 70 Millionen Euro plus Mittelfeldspieler Casemiro.
Sollte Rodríguez tatsächlich das Real-Trikot überstreifen, muss das ohnehin schon hochkarätig besetzte Mittelfeld definitiv noch einer Adaptierung unterzogen werden.Ángel di María etwa könnte in Paris einen neuen Arbeitgeber finden – PSG soll bereit sein, 60 Millionen Euro für den Argentinier zu bezahlen. Sami Khediras Zukunft könnte in London – entweder bei Arsenal oder Chelsea – liegen. Reals Dauerrivale FC Barcelona sicherte sich bereits vergangene Woche die Dienste von Luis Suárez. Die Ablösesumme soll jenseits der 75 Millionen Euro liegen. Im Gegenzug gaben die Katalanen den chilenischen Flügelstürmer Alexis Sánchez für 37,7 Millionen Euro an Arsenal ab.
Italien: Juventus kontert Roma
Nicht nur in Spanien und England beginnt sich das Transferkarussell kräftig zu drehen. Italiens Vizemeister AS Roma sicherte sich die Dienste des 21-jährigen argentinischen Stürmers Juan Manuel Iturbe. Die Römer überweisen Ligakonkurrent Hellas Verona 22 Millionen Euro, Iturbe erhält einen Fünfjahresvertrag. Am Montag hatte der Hauptstadtklub die Verpflichtung des ehemaligen englischen Teamverteidigers Ashley Cole (Chelsea) bekannt gegeben.
Serie-A-Titelträger Juventus Turin reagiert auf die Transferoffensive der Römer mit deutlichen Zeichen. Ein Verkauf von Superstar Arturo Vidal, an dem unter anderem Manchester United, Paris SG und Bayern Interesse signalisiert hatten, wurde dezidiert ausgeschlossen. Hingegen sollen in den kommenden Tagen die Transfers von Stürmertalent Álvaro Morata (Real) und Patrice Evra (Manchester United) vollzogen werden.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2014)