Die Träume des Roger Schmidt

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GERMANY SOCCER UEFA CHAMPIONS LEAGUEAPA/EPA/FEDERICO GAMBARINI
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Champions League. Salzburg muss erneut in der Königsklasse zuschauen, Ex-Coach Roger Schmidt will mit Leverkusen zum Auftakt gegen AS Monaco überzeugen. Und Malmö hat in Turin Großes vor.

Monte Carlo. Profi-Fußball ist nicht nur ein Spiel, sondern auch ein Geschäft. Vor allem in der Champions League, in dieser Liga werden Millionen umgesetzt mit Uefa-Prämien, Sponsor- und TV-Geldern. Heute nimmt die Königsklasse im europäischen Klubfußball wieder ihren Spielbetrieb auf, Österreichs Meister ist im Gegensatz zum Vorjahr wieder nur Zuschauer. Salzburg war kläglich an Malmö gescheitert, auch sehr zum Leidwesen von Ex-Trainer Roger Schmidt, der sich auf ein mögliches Duell mit den Bullen gefreut hätte. Seine Werkself meisterte die Hürde Kopenhagen und tritt heute zum Auftakt (20.45 Uhr, Sky) gegen Frankreichs Vizemeister, AS Monaco, an.

Wie in der Bundesliga, will Leverkusen auch im Stade Louis II versuchen, das einstudierte Offensivspiel, begleitet von Pressing und Sprints, umzusetzen. „Man hat schon gegen Kopenhagen gesehen, dass wir mit unserer Art des Spiels in der Lage sind, international Spiele zu gewinnen“, sagt Schmidt. „Wir sollten an uns glauben.“

Quartier, ein Fehler?

Allerdings, soviel der Ehre und des Respekts sei geboten – Monaco sei auch ohne James Rodriquez (Real Madrid) oder Radamel Falcao (Manchester United) ein anderes Kaliber als Kopenhagen. Der Abgang dieser Stars führte jedoch dazu, dass Monaco nicht mehr die Torgefahr verkörpert wie vergangene Saison, der Klub ist nach fünf Runden der Ligue 1 nur 18. Schmidt ließ sich von diesem Stand nicht blenden, auch das 3:3 gegen Bremen entspräche nicht der wahren Stärke Leverkusens. Er sagt: „Ich erwarte eine ganz andere Mannschaft als in der Meisterschaft, die Spieler wollen sich rehabilitieren. Moutinho, Toulalan, Kondogbia oder Berbatow – das sind Profis, die sehr gut Fußball spielen können.“

Leverkusen ist seit 1997 zum neunten Mal in der Champions League vertreten, und beim Namen Berbatow werden Erinnerungen wach. Er war 2002 beim Finalspiel gegen Real Madrid auf Seiten der Deutschen im Einsatz, Leverkusen verlor aber – wie so oft – ein entscheidendes Spiel (1:2). In der Königsklasse mitzuspielen, sei enorm von Wert, sagt Schmidt. Man lerne, erlebe, der Klub verdiene. Allein der Einzug war mit 17 Millionen Euro dotiert, vergangene Saison wurden von der Uefa nach dem Achtelfinal-Aus 26,335 Millionen Euro überwiesen.
CL-Debütant Schmidt strahlte, in der Saison 2011/2012 betreute er noch Paderborn in der zweiten deutschen Liga. Nach Erfolgen mit Salzburg ist er nun in der allerhöchsten Spielklasse im Einsatz, doch auch er und sein Betreuerteam müssen noch lernen. Denn höchst ungewöhnlich war die Vorbereitung auf das Auftakt: Am Montag trainierte das Bayer-Ensemble daheim; weil im Fürstentum die Hotels ausgebucht sind, muss im 55 Kilometer entfernten Cannes übernachtet werden . . .

Malmös Pläne

In der Gruppe B empfängt Liverpool Liga-Neuling Ludogorez Rasgrad. Der Klub schaffte es als zweiter bulgarischer Verein nach Lewski Sofia 2006 in die Champions League. Der zweite Newcomer ist Salzburg-Bezwinger Malmö, die Schweden spielen heute in Turin. Und erstaunlich ist, mit welcher Selbstsicherheit Coach Aage Hareide auftritt. „Das wird eine große Aufgabe für uns“, meinte der Trainer, und erklärte, dass er Großes vorhabe. Er peilt in Gruppe A mit Juventus, Atletico und Olympiakos zumindest Platz drei und damit den Umstieg in die Europa League an. Für Malmö wäre es nicht nur ein Erlebnis, sondern auch ein gutes Geschäft. (fin)

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