Fußball: Die Geldmaschine Europacup

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Zwölf Millionen Euro Startgeld in der Champions League, 2,3 Millionen in der Europa League – Uefa sichert Klubvereinigung ECA 1,638 Milliarden Euro bis 2018 zu. Für Uefa-Präsident Michel Platini ein „durchaus gelungener Deal“.

Stockholm. Wenn so viel Geld im Spiel ist, sind Probleme und Uneinigkeiten stets schnell ausgeräumt. Europas Spitzenklubs können sich auf satte Zugewinne in der Champions League und Europa League freuen. Gut 400 Millionen Euro mehr werden ab 2016 aus den Europacup-Bewerben pro Jahr lukriert, sagte Karl-Heinz Rummenigge, der nicht nur dem FC Bayern, sondern auch der European Club Association ECA vorsteht, nach einer Sitzung mit der Uefa in Stockholm. Rummenigge soll nun eines von zwei Mitgliedern der Klubvereinigung im dann 18-köpfigen Exekutivkomitee der Uefa werden. „Für die ECA ist das Ergebnis ein außerordentlicher Erfolg, der vor allem die Solidarität untereinander festigt und unser Verantwortungsgefühl für den Fußball.“

Die Geldmaschine Europapokal wird also finanziell noch attraktiver. Die Uefa schüttet in der Champions League und Europa League für vorerst drei Spielzeiten bis 2018 je 1,638 Milliarden Euro aus. 1,257 Milliarden Euro gehen an Klubs in der Königsklasse, das ist eine Steigerung um 25 Prozent. Sogar fast 64 Prozent höhere Start- und Siegprämien können die Vereine in der als „Verlierer-Cup“ verspotteten Europa League verbuchen. Es sind nun 381 Millionen statt bislang 232,5 Millionen Euro.

Mindestens verdoppelt im Vergleich zum Turnier 2012 werden zudem die Abstellgebühren der Spieler für die EM 2020. 200 Millionen Euro oder acht Prozent der Gesamteinnahmen sind seitens der Uefa garantiert. Für die EM 2016 in Frankreich waren bereits 150 Millionen Euro Kompensationszahlungen vereinbart worden. Erst vor knapp zwei Wochen hat die ECA mit dem Weltverband Fifa einen Deal ausgehandelt, der 200 Millionen Euro für die Abstellung von Spielern für die WM-Turniere 2018 und 2022 einbringt.

Einnahmen: 2,24 Milliarden €

Uefa-Präsident Michel Platini lächelte einmal mehr verschmitzt. Der Franzose freut sich über das Abkommen mit den Vereinen, es ermöglicht der Uefa eine „sorgenfreie“ Fortführung ihrer Geschäfte im Europacup und bei EM-Endrunden. Die Zeiten, in denen Topvereine mit einer eigenen Liga drohten, die sind lang vorbei. „Ich war immer überzeugt, dass die Uefa mit nationalen Verbänden und Vereinen zusammenarbeiten soll, um die besten Lösungen für den europäischen Fußball zu finden. Ich freue mich, unsere Beziehungen weiter aufblühen zu sehen, um sicherzustellen, dass unsere gemeinsamen Interessen gefördert und beschützt werden“, sagte Platini. Die Einnahmen durch die Europacup-Wettbewerbe bis 2018 werden von der Uefa mit 2,24 Milliarden Euro jährlich beziffert.

In der Champions League erhält der Sieger ab 2016 für seinen Finaltriumph 15 statt bisher 10,5 Millionen Euro. Ökonomisch noch reizvoller ist allein die Teilnahme. Das Startgeld wird von 8,6 Millionen auf zwölf Millionen Euro erhöht. In der Europa League wird das Startgeld von 1,3 auf 2,4 Millionen Euro fast verdoppelt. Der Sieger bekommt im kleinen Europacup 6,5 statt fünf Millionen Euro. (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.04.2015)

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