Joseph Blatter wurde mit 133 der 209 Stimmen als Fifa-Präsident wieder gewählt. Herausforderer Ali bin al-Hussein verzichtete auf den zweiten Durchgang.
Der neue alte Fifa-Präsident heißt Joseph Blatter. Er erhielt im ersten Wahldurchgang 133 der 209 Stimmen und verpasste damit die eigentlich nötige Zweidrittelmehrheit. Doch Herausforderer Ali bin al-Hussein (73 bei drei ungültigen Stimmen) verzichtete auf den zweiten Durchgang, in dem die einfache Mehrheit von 105 Stimmen entschieden hätte. Damit tritt der 79-jährige Schweizer seine fünfte Amtszeit als Fifa-Präsident an.
Nicht einmal der Skandal rund um die Festnahme von sieben Fifa-Funktionären sowie eines Strafverfahrens rund um die WM-Vergaben 2018 und 2022 im Vorfeld des Kongresses konnte Blatter etwas anhaben, zu stark war die Unterstützung aus Afrika, Asien, Ozeanien und weiten Teilen Nord- und Mittelamerikas. Die Uefa hatte sich im Vorfeld mehrheitlich für al-Hussein ausgesprochen.
Blatter: "Auch ich bin nicht perfekt"
Mit Applaus wurde ein strahlender Blatter anschließend auf der Bühne begrüßt. "Danke. Zuerst aber möchte ich Prinz Ali gratulieren zu dem guten Ergebnis gratulieren", sagte der Schweizer. "Ich danke Ihnen für das Vertrauen, dass sie mir weitere vier Jahre geben. Wir müssen aber arbeiten und einige Probleme in der Fifa lösen. Und wir brauchen Frauen!"
Dann wurde es spirituell. "Ich bin ein gläubiger Mann und Gott, Allah oder wie wir ihn nennen wird uns dabei helfen, die Fifa wieder zu alter Stärke zu bringen. Ich verspreche, dass ich meinem Nachfolger eine starke Fifa übergeben werde", sagte Blatter. "Ich bin nicht perfekt, niemand ist perfekt. Aber gemeinsam werden wir einen guten Job machen. Danke für Ihr Vertrauen."
Wie reagiert Uefa?
Spannend wird, wie Europa auf Blatters Wiederwahl reagiert. Uefa-Präsident Michel Platini hatte für diesen Fall selbst den Rückzug europäischer Mannschaften aus allen Fifa-Wettbewerben nicht ausgeschlossen. Eine weitere Option ist laut Platini ein kollektiver Austritt der europäischen Mitglieder aus dem Fifa-Exekutivkomitee. Eine Entscheidung über die weitere Vorgehensweise der Europäer wird im Rahmen des Champions-League-Finales am 6. Juni in Berlin diskutiert.
(swi/APA)