EM-Qualifikation: Mit dem Selbstvertrauen des Tabellenführers

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Vor dem heutigen Spiel gegen Russland (18 Uhr) hat Österreichs Teamchef Marcel Koller noch einmal die Vorgabe für das Duell wiederholt.

"Unser Ziel ist es, Punkte mitzunehmen, nicht in Schönheit zu sterben", sagte ÖFB-Teamchef Marcel Koller am Samstag in Moskau. Der 54-Jährige erwartet ein forsches Auftreten seiner Mannschaft. "Wir sind Tabellenführer. Es ist wichtig, dass wir das auch präsentieren und mit viel Selbstvertrauen auftreten", forderte Koller. Seinem Team wäre im Gegensatz zu Russland mit einem Remis gedient. "Aber es ist schwierig, auf ein Unentschieden zu spielen. Wir versuchen immer, auf drei Punkte aus zu sein. Wenn wir dann mit einem Punkt nach Hause kommen, passt das auch."

Die Anfangsformation hat Koller nach eigenen Angaben schon im Kopf, allerdings gibt es mit dem an Rückenproblemen laborierenden Martin Harnik noch ein Fragezeichen. "Er ist am Aufraffen", sagte der Coach über den Stuttgart-Legionär.

Ziemlich sicher ausfallen wird der angeschlagene russische Innenverteidiger Sergei Ignaschewitsch, der die ganze Woche nicht trainieren konnte. "Er ist ein sehr erfahrener Spieler und hat in Wien eine gute Leistung geboten. Wenn er nicht spielen kann, ist das ein Faktor, den man berücksichtigen muss, aber das gilt eher für Capello. Für uns ist es wichtig, unser Spiel zu spielen und nicht zu sehr auf den Gegner zu achten", stellte der ÖFB-Betreuer klar.

Der Respekt vor Russland würde durch einen Ausfall von Ignaschewitsch nicht geringer werden. "Wir müssen gewappnet sein. Die Russen haben schnelle Spieler, die technisch gut nach vorne spielen können", warnte Koller.

Dass im Aufgebot des WM-2018-Teilnehmers kein einziger Legionär steht, sieht Österreichs Teamchef nicht unbedingt als Vorteil für seine Mannschaft. "Das sagt nicht viel aus. Anscheinend ist in Russland genug Geld vorhanden, um die Spieler bezahlen zu können. Die Qualität in ihrem Kader ist auf jeden Fall sehr gut."

Beleg dafür ist unter anderem Russlands Serie von 21 ungeschlagenen Heim-Länderspielen in Serie. "Das zeugt von viel Qualität und Routine", meinte ÖFB-Kapitän Christian Fuchs, der mit hochmotivierten Gastgebern rechnet. "Der Druck ist allgemein für die Russen größer. Es wird eine hitzige Stimmung sein, wir müssen uns auf alles einstellen", betonte der Niederösterreicher.

Seine Mannschaft führt die EM-Qualifikationsgruppe G vier Punkte vor Schweden und fünf Zähler vor dem Sonntag-Gegner an. "Russland ist nach wie vor der Favorit in der Gruppe", erklärte Fuchs und versprach: "Wir ändern unsere Philosophie nicht, nur weil wir in der Tabelle vorne stehen. Wir werden jedes Spiel mit Vollgas bestreiten."

Der Optimismus, sich erstmals auf sportlichem Wege für eine Europameisterschaft zu qualifizieren, ist groß. "Jeder will sich den EM-Traum erfüllen. Ich war schon 2008 dabei, und das war unglaublich schön. Der Wille, alles für die Qualifikation zu geben, zeichnet dieses Team aus, und daran hat auch der Trainer großen Anteil, weil er seine Linie durchzieht", meinte der Neo-England-Legionär, dessen Truppe von zwei eigens für den Russland-Trip engagierten Mitarbeitern einer privaten Sicherheitsfirma nach Moskau begleitet wurde.

(APA)

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