Bayern München holte im Achtelfinal-Rückspiel gegen Juventus erst einen 0:2-Rückstand auf und gewann dann nach Verlängerung mit 4:2.
Schon das Achtelfinal-Hinspiel zwischen Bayern München und Juventus Turin war ein Drama gewesen und auch das Rückspiel bot Spannung pur. Der deutsche Rekordmeister stand bereits kurz vor dem Aus, erst in der Nachspielzeit traf Müller zum 2:2-Ausgleich und besiegelte damit die Verlängerung. In dieser sorgte dann ein Doppelschlag der beiden Joker Thiago (108.) und Coman (110.) für die Entscheidung und den Aufstieg ins Viertelfinale. Auch Barcelona steht nach einem klaren 3:1-Erfolg (Gesamt 5:1) gegen Arsenal unter den letzten acht.
Dabei hatte die Partie denkbar schlecht für Bayern begonnen. Keine sechs Minuten waren gespielt, da verfehlte David Alaba, zu Beginn links in der Viererkette aufgeboten, eine Hereingabe von Khedira, Lichtsteiner legte am vorzeitig herausgeeilten Neuer vorbei zu Pogba und der Franzose schoss zum 1:0 ein. Danach demonstrierte Juventus seine defensiven Qualitäten, zog zwei Abwehrreihen um den eigenen Strafraum auf und schaltete das Flügelspiel der Hausherren erfolgreich aus.
Grobe Fehler von Alaba und Kollegen
Auf Fehler brauchten die Italiener nur zu warten, unorganisiert und fehleranfällig wie selten präsentierte sich die Bayern-Defensive. So landete ein missglückter Klärungsversuch von Neuer bei Morata und dessen Heber auch im Tor, doch der Schiedsrichter entschied fälschlicherweise auf Abseits (22.). Auch Alaba agierte weit unter Normalform, nach einem Ballverlust des ÖFB-Teamspielers tanzte Morata drei Verteidiger aus, Cuadrado ließ Lahm stehen und schloss zum 2:0 ab (28.). Bayern sah dem Treiben hilflos zu, die erste Torchance hatte Müller erst kurz vor der Pause – Buffon hielt (42.). Im Gegenzug verhinderte Neuer nach einem Konter das 3:0 durch Cuadrado (44.).
Zur Pause zog Trainer Pep Guardiola Alaba nach innen, für defensive Stabilität sorgte das aber zunächst nicht. Gleich zweimal entwischte Morata nach einem Konter der Verteidigung, erst scheiterte er an Neuer (56.), dann schoss er drüber (57.). Bayern rannte mit fast 80 Prozent gegen das italienische Bollwerk an, die Suche nach der Lücke aber dauerte quälend lang. Gefunden wurde sie schließlich von Lewandowski, der nach Flanke von Costa zum Anschlusstreffer einköpfelte (73.).
Erinnerungen ans Hinspiel wurden wach, als Juventus mit einem Doppelschlag im Finish noch auf 2:2 gestellt hatte. Diesmal hofften die Bayern-Fans und durften schließlich spät aber doch erst den Ausgleich und dann den Aufstieg bejubeln. Guardiola darf somit weiter darauf hoffen, sich im Sommer mit dem Triple aus München zu verabschieden.
(swi)