WM-Qualifikation: Blitztor eröffnet belgischen Kantersieg

Christian Benteke
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Christian Benteke traf beim 6:0-Sieg gegen Gibraltar schon nach 8,1 Sekunden. Frankreich gewann den Klassiker gegen Niederlande.

Die europäischen Favoriten haben sich in der Qualifikation zur Fußball-WM 2018 in Russland am Montag keine Blöße gegeben. Frankreich gewann den Klassiker in den Niederlanden 1:0. Der Belgier Christian Benteke stellte unterdessen einen Rekord auf: Der Stürmer von Crystal Palace traf im portugiesischen Faro gegen Gibraltar laut offiziellen Angaben von UEFA und FIFA bereits nach 8,1 Sekunden.

Benteke nutzte beim 6:0-Coup der "Diables Rouges" einen fatalen Fehler des Gegners, der den Anstoß ausführte. Er eroberte den Ball nach dem verunglückten zweiten Pass Gibraltars, dribbelte in den Strafraum ein und vollendete mit links. Bei seinem Torjubel streckte der 25-Jährige sechs Finger von sich - vermutlich im Glauben, bereits nach sechs Sekunden getroffen zu haben. Die UEFA legte sich auf ihrer Webseite wie auch nachher der Weltverband allerdings auf 8,1 Sekunden fest.

Noch nie war ein Treffer in einer WM-Qualifikation oder bei einer WM-Endrunde schneller gefallen. Benteke, der auch den schnellsten Länderspiel-Treffer Belgiens erzielte, übertraf die bisherige bekannte Rekordmarke um 0,2 Sekunden. Davide Gualtieri hatte 1993 für San Marino in der WM-Qualifikation gegen England 8,3 Sekunden benötigt. England siegte aber 7:1.

Nur Podolski noch schneller

Das schnellste Tor in einem Ländermatch überhaupt soll laut UEFA-Angaben übrigens Lukas Podolski gelungen sein. Der Deutsche schlug 2013 gegen Ekuador nach sechs Sekunden zu - jedoch nicht in einem Bewerbsspiel, sondern in einem freundschaftlichen Vergleich.

Von Belgiens Neo-Trainer Roberto Martinez gab es großes Lob für Benteke, der auch in der 43. sowie in der 56. Minute anschrieb. "Er ist für die ganze harte Arbeit in den vergangenen Wochen belohnt worden. Er hat eine schwierige letzte Saison gehabt und ist jetzt wieder auf dem Weg zu seiner Bestform", sagte der langjährige Premier-League-Trainer. Seine Vorgabe, früh das erste Tor zu erzielen, führte Benteke mit Bravour aus.

Die Belgier sind auch nach dem dritten Spieltag in der Gruppe H ohne Verlustpunkte Erster. Ebenfalls ungeschlagen ist Ex-Europameister Griechenland, der sich am Montag in Tallinn gegen Estland mit 2:0 durchsetzte. Die Tordifferenz - 13:0 gegenüber 7:1 - spricht allerdings klar für Belgien. Zum direkten Duell kommt es erst im März 2017, wenn Griechenland Belgien in Piräus empfängt.

Frankreich siegt dank Pogba-Tor

Frankreich konnte sich in Amsterdam auf den zuletzt viel gescholtenen Paul Pogba verlassen. Der teuerste Spieler der Welt traf in der 30. Minute mit voller Wucht aus der Distanz, wiewohl der Ball nicht unhaltbar schien. Ausgerechnet der älteste im jungen niederländischen Team, der 34-jährige Goalie Maarten Stekelenburg, leistete sich den Fehler, der die Gastgeber um einen Punkt brachte. Diesen hätte sich die Mannschaft von Danny Blind vor allem dank der Leistungssteigerung nach der Pause verdient gehabt.

Während sich Frankreich nach dem Führungstreffer auf das Nötigste beschränkte, zeigten sich die Niederländer wie schon in den ersten beiden WM-Qualifikationspartien verbessert. Memphis Depay, der nach einer Viertelstunde für den verletzten Quincy Promes gekommen war, ließ nach der Halbzeit drei hochkarätige Chancen der "Elftal" aus. In der 89. Minute scheiterte er am überragend reagierenden Torhüter Hugo Lloris.

Deschamps lobt Torschützen

"Sie haben mehr Qualität gehabt als wir, aber wir haben nicht allzu viele Chancen zugelassen", analysierte "Oranje"-Kapitän Kevin Strootman. "Uns hat nur eine kleine Finesse im Angriff gefehlt." Didier Deschamps war vor allem mit dem Aufwärtstrend bei Pogba zufrieden. "Er hat es viel besser gemacht. Das, was er gezeigt hat, entspricht mehr dem, zu dem er in der Lage ist", meinte der französische Teamchef.

Frankreich übernahm mit sieben Zählern Platz eins in der Gruppe A vor den punktgleichen Schweden, die Bulgarien mit 3:0 bezwangen. Die Niederlande rutschte auf Rang drei ab. Am 11. November kommt es in Paris zum Gipfeltreffen Frankreich gegen Schweden, die Niederlande gastieren zwei Tage später in Luxemburg.

(APA/dpa/Reuters/AFP/sda)

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