Kritik an WM-Ideen der Fifa: "Das ist ein anderer Sport"

Ball und Fifa-Schriftzug
Ball und Fifa-SchriftzugAPA/AFP/MICHAEL BUHOLZER
  • Drucken

Die mögliche Abschaffung der Abseitsregel lässt die Wogen hoch gehen, Zeitstrafen kann sich Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl hingegen vorstellen.

Die deutschen Bundesliga-Topcoaches Carlo Ancelotti (Bayern München) und Ralph Hasenhüttl (RB Leipzig) können der Vision von Fifa-Direktor Marco van Basten zu Regeländerungen im Fußball nur bedingt etwas abgewinnen. Vor allem der vom Niederländer angedachten Abschaffung der Abseitsregelung konnte das Duo nur wenig entgegenbringen.

"Das würde schon gravierende Veränderungen mit sich bringen", sagte Hasenhüttl. Noch deutlicher wurde Bayerns Coach Ancelotti. "Ich habe ihm gesagt, dass, wenn man Fußball zum Beispiel ohne Abseits spielt, ist das ein anderer Sport", berichtete der Italiener über ein Gespräch mit Van Basten im vergangenen Monat.

Van Basten hatte angesichts der WM 2026 mit 48 teilnehmenden Mannschaften vorgeschlagen, nach jedem Gruppenspiel bei Gleichstand einen Sieger zu ermitteln, indem fünf Spieler jeder Mannschaft im Wechsel aus 25 Metern auf den Torhüter zulaufen. Der niederländische Ex-Nationalspieler äußerte weitere Ideen wie Zeitstrafen statt Gelber Karten.

"In Amerika kann man sich nicht vorstellen, dass man sich 90 Minuten alles abverlangt und dann mit einem Unentschieden nach Hause geht", sagte Hasenhüttl. Er könne einer Punkteteilung trotzdem viel Positives abgewinnen. "Unentschieden ist für mich immer ein Teilerfolg, der für eine Mannschaft auch enorm wichtig ist." Einzig eine Fünf-Minuten-Zeitstrafe bei taktischen Fouls sei für ihn vorstellbar.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Spielraum

Selbstzerstörung mit Anlauf

Das nächste Fifa-Foul: Shoot-out statt Elfmeterschießen als revolutionäre Lösung für die Mammut-WM 2026.
Marco van Basten
Fußball-International

Die nächste Fifa-Idee: Shoot-out für die WM 2026

Fifa-Direktor Marco van Basten kann sich im Falle eines Remis nach 90 Minuten eine Entscheidung nach Eishockey-Vorbild vorstellen.
Fußball-International

Der ausgewachsene WM-Traum

Der Weltverband hat die Erweiterung der WM auf 48 Mannschaften samt Vorrunde mit 16 Dreiergruppen beschlossen. Die Kritik daran nimmt Fifa-Chef Gianni Infantino gelassen, nun beginnt das große Feilschen der Verbände.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.