Cristiano Ronaldo: „Wer zweifelte an mir?“

APA/AFP/CHRISTOF STACHE
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Der Weltfußballer knackt als erster Spieler die 100-Tore-Marke im Europacup, beendet eine bisher längste Durststrecke und lässt seine Kritiker (beinahe) verstummen.

Die Fragen nach Kritik perlten förmlich ab an Real Madrids perfekt gestyltem Superstar. „Wer zweifelte an mir? Diese Zweifel sind nicht bis zu mir vorgedrungen“, meinte Cristiano Ronaldo nach seinem Doppelpack beim FC Bayern München und seinem 100. Tor im Europapokal, als erster Profi hat er diese Marke erreicht (Lionel Messi hält bei 97). Und er erklärte auch, wie er sein Umfeld nun einmal auswähle. „Die Leute, die mir folgen, die Leute, die Cristiano mögen, halten immer zu mir, also halte ich mich an sie.“

Mit Kritikern kann der Portugiese nichts anfangen. Warum auch sollte dem Weltfußballer jemand mit Skepsis begegnen? Dabei hat er gerade seine bisher längste Durststrecke im Trikot von Real Madrid beendet, bis zu seinem 1:1 gegen die Bayern musste er schier ewige 659 Minuten auf einen Treffer in der Champions League warten – so lang wie noch nie in seiner schillernden und trophäenreichen Laufbahn. Dann aber markierte er auch noch den 2:1-Endstand.

„Dass ich jetzt der erste Spieler bin, der 100 Tore in europäischen Pokalwettbewerben erreicht hat, ist eine Ehre für mich, und dann auch noch gegen eine der besten Mannschaften der Welt“, sprach der 32-Jährige noch in München. Untypisches Understatement beinahe, immerhin hat in der Geschichte der Champions League kein Spieler mehr Tore gegen den FC Bayern erzielt als Cristiano Ronaldo. Er hält bei sechs, gleichauf mit dem Italiener Filippo Inzaghi.

Keine wichtigen Tore?

Dafür sehr typisch für Ronaldo: Vor seinem Doppelpack war er völlig abgemeldet, kein Akteur auf dem Platz spielte in der ersten Halbzeit in der Allianz-Arena weniger Pässe, der gesamte Madrider Paradesturm aus Karim Benzema, Gareth Bale und eben Ronaldo war untergetaucht. Viel zu clever standen die dominanten Münchner und hätten durch Arturo Vidal mit einem Strafstoß kurz vor der Pause sogar auf 2:0 erhöhen müssen.

„Fußball ist aber eine Wundertüte, und in fünf Minuten kann sich alles ändern“, meinte Ronaldo mit Blick auf seinen Anschlusstreffer und die Gelb-Rote Karte gegen den Münchner Innenverteidiger Javi Martinez. Ein verschossener Elfer und ein Ausschluss reichten, die Bayern fielen auseinander. Tormann Manuel Neuer verhinderte mit rund einem Dutzend Paraden noch Schlimmeres, der viel gelobte Trainer Carlo Ancelotti schaffte es nicht mehr einzugreifen und wenigstens das Remis zu sichern.

Auf dem Weg zur Titelverteidigung wollen Ronaldo und Co. besonnen bleiben. Trainer Zinedine Zidane, der in München meist mit den Händen in der Manteltasche und dosierter Gestik in seiner Coaching Zone stand, ermahnte seine Mannschaft: „Es ist noch nicht durch.“

Von einem Riesenvorteil für das Rückspiel kommende Woche wollte auch Weltfußballer Ronaldo bei seiner Audienz nichts wissen. „Es war ein toller Sieg, die Mannschaft hat gut gespielt, für das Rückspiel ist aber alles offen“, sagte der Europameister, der zumindest an diesem Abend auch jene Kritiker Lügen gestraft hatte, die meinen, er würde keine wichtigen Tore erzielen, sondern sein Trefferkonto gegen unterlegene Gegner aufbessern.

(joe)

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