Die Urinproben wurden als Teil der staatlichen Vertuschung identifiziert und müssen noch forensisch untersucht werden.
Der Wada-Sonderermittler Richard McLaren geht nach einem ARD-Bericht davon aus, dass es im russischen Fußball ein separates Doping-Vertuschungssystem gegeben hat. "Es gab offenbar eine Bank mit sauberem Urin - und diese Bank wurde offenbar für Fußball genutzt", sagte der Kanadier laut einer Mitteilung des öffentlich-rechtlichen Senders in einem ARD-Interview.
In diesem Interview, das am Mittwoch ab 18.50 Uhr in der ARD-Sportschau gezeigt werden soll, nennt McLaren erstmals die Zahl der Dopingproben russischer Fußballer, die von ihm als mutmaßlicher Teil einer Doping-Vertuschung identifiziert worden seien und noch forensisch untersucht werden müssten. "Es gibt noch 155 Proben, die nicht analysiert wurden. Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat sie beschlagnahmt. Das haben wir der Fifa gemeldet", sagte er.
McLaren, Sonderermittler im Auftrag der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada, hatte in seinem im Juli 2016 veröffentlichten Untersuchungsbericht Vertuschung von Doping-Proben bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi nachgewiesen und Belege für eine systematische Verwicklung von staatlichen Stellen in Russland in organisiertes Doping geliefert.
(APA/dpa)