Europa League: Auf das Aufwärmprogramm folgt der Härtetest

Raphael Holzhauser (r.) und Kollegen möchten in Osijek zumindest ein Auswärtstor bejubeln.
Raphael Holzhauser (r.) und Kollegen möchten in Osijek zumindest ein Auswärtstor bejubeln. (c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Austria spielt im Play-off-Hinspiel bei NK Osijek um eine gute Ausgangslage, die Aufstiegsprämie könnte sich bei der Suche nach einem neuen Innenverteidiger als nützlich erweisen. Salzburg tritt beim rumänischen Meister an.

Osijek/Constanta. Der erste Ligasieg ist seit dem Wochenende geschafft, erleichtert nimmt die Austria nun ein großes Saisonziel in Angriff. Als letzte Hürde auf dem Weg in die Europa-League-Gruppenphase wartet NK Osijek, das Play-off-Hinspiel steigt heute (20.45 Uhr, Livekonferenzschaltung, Puls4) in Kroatien. „Die Chancen liegen bei 50:50, es wird darauf ankommen, wer in den zwei Spielen in der besseren Verfassung ist“, urteilte Trainer Thorsten Fink. Osijek, Vierter der abgelaufenen Saison, hat nicht den klingenden Namen, aber in bisher elf Pflichtspielen erst erst einmal verloren. Das Rückspiel am 24. August steigt wegen eines Konzerts von Robbie Williams übrigens in St. Pölten.

Fink ist in der Abwehr zu einer Umstellung gezwungen, denn Petar Filipovic trat die Reise nicht mehr an. Der kroatisch-deutsche Innenverteidiger steht unmittelbar vor einem Wechsel zum türkischen Cupsieger, Konyaspor, und hat bereits den Medizincheck absolviert. Austria sind aufgrund einer Ausstiegsklausel im Vertrag die Hände gebunden. „Wir haben lang verhandelt und ihm auch einen neuen Vierjahresvertrag angeboten. Aber das Angebot aus der Türkei war so gut, dass er es annehmen möchte“, berichtete Vorstand Markus Kraetschmer, der bis Ende August den Markt sondieren möchte – 2,6 Millionen Euro Europa-League-Startgeld wären von Vorteil.

Die eine Chance nutzen

Der Austria-Trainer verwies auf die positiven Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit. „Wir haben uns gut aufgewärmt, drei Spiele nicht verloren und zwei davon gewonnen“, sagte Fink. Defensive Schwächen wie gegen den Lask, der in der ersten Halbzeit vier Großchancen ausließ, dürfe man sich im Stadion Gradski jedoch nicht erlauben. In der vergangenen Woche beobachtete der Deutsche Osijeks 1:0-Sieg über Meister Rijeka vor Ort. „Das ist eine sehr kompakte Mannschaft, gegen die man nicht drei, vier 100-prozentige Chancen vorfinden wird. Die eine müssen wir nutzen“, sagte er das so wichtige Auswärtstor fordernd. Standards um den eigenen Strafraum gelte es hingegen zu vermeiden, „da sind sie sehr gefährlich“.

Über den kurzfristigen Abgang von Filipovic wollte Fink nicht jammern. „Dass ein Innenverteidiger ausfällt, kann schon einmal passieren. Ich denke, wir sind gut eingestellt, das ist das Wichtigste“, meinte der 49-Jährige. Neben Routinier Heiko Westermann dürfte Abdul Kadiri Mohammed einlaufen, auf der Bank nimmt als einziger gelernter Innenverteidiger Alexandar Borkovic, 18, Platz.

Nach wie vor nicht finalisiert ist Larry Kayodes Wechsel zu Manchester City. „Es sind noch formale Punkte zu klären“, sagte Kraetschmer. Medienberichten zufolge zahlen die Engländer rund 3,8 Millionen Euro Ablöse, der Nigerianer soll direkt an den spanischen Aufsteiger Girona verliehen werden.

Salzburgs Trostmission

Meister Salzburg startet nach dem zehnten missglückten Anlauf in die Champions League heute gegen Viitorul Constanţa (20.45 Uhr, Livekonferenzschaltung, Puls4) wieder einmal die Trostmission. Beim rumänischen Meister soll die Grundlage für den siebenten Einzug in die Gruppenphase gelegt werden. „Uns wird immer Druck auferlegt. Wichtig ist, wie wir damit umgehen“, erklärte Coach Marco Rose. Der verletzte Stammtorhüter Alexander Walke (Fingerluxation samt Rissquetschwunde) ist zwar mit an die Schwarzmeerküste geflogen, das Tor wird aber wie am Wochenende Cican Stankovic hüten. „Er hat uns schon in Altach den Arsch gerettet“, erinnerte der Deutsche.

Bei Constanta dreht sich alles um Eigentümer und Trainer Gheorge Hagi. Der vom rumänischen Fußballidol erst 2009 gegründete Klub stürmte vergangenes Jahr sensationell zum Titel, kämpft jedoch aktuell mit dem Abgang einiger Stammkräfte und ist seit fünf Spielen sieglos. Rose: „Das hat wenig Aussagekraft. Das ist eine wirklich gute Mannschaft mit fußballerischen Qualitäten.“ (swi)

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