Bayern München offenbarte in Berlin erneut eklatante Löcher in der Abwehr und musste sich nach 2:0-Führung mit einem Remis begnügen. Franck Ribéry verletzte sich schwer.
Berlin. Nach dem schlechtesten Saisonstart seit sieben Jahren begann in Berlin die neue Zeitrechnung für Bayern München. Interimstrainer Willy Sagnol setzte bei seinem womöglich einzigen Auftritt – während der Länderspielpause soll aller Voraussicht nach Thomas Tuchel als Nachfolger von Carlo Ancelotti vorgestellt werden – auf eine klassische Aufstellung, bot mit Ribéry, Robben, Hummels und Boateng all jene Stars auf, die Medienberichten zufolge für die Ablöse des Italieners mitverantwortlich gewesen sind.
Boateng und Hummels bedankten sich prompt mit einer Co-Produktion zur 1:0-Führung, Ersterer schlug die Flanke, der andere Innenverteidiger köpfelte völlig freistehend ein (10.). Wenig später stand Schiedsrichter Harm Osmers im Mittelpunkt. Der Unparteiische hatte nach einem Duell zwischen Martinez und Darida auf Elfmeter entschieden, nahm den Pfiff nach Absprache mit den Videoassistenten und Durchsicht der TV-Bilder jedoch zurück (16.) – letztlich wohl die falsche Entscheidung. Ein Verteidiger verhinderte auf der Linie das 2:0 durch Lewandowski (35.).
Bayern hatte deutlich mehr Ballbesitz und diktierte das Geschehen, doch die Berliner setzten mutig Nadelstiche. Insbesondere die linke Abwehrseite der Münchner mit David Alaba wirkte nicht immer sattelfest und offenbarte das eine oder andere Loch. Zweimal kam Hertha auch zum Abschluss, gegen Darida hielt Ulreich (33.), Kalou zielte drüber (40.).
Zweite Halbzeit beginnt turbulent
Nach Wiederanpfiff ging es Schlag auf Schlag: Erst setzte sich Lewandowski im Zweikampf mit Stark durch und erhöhte auf 2:0 (49.), dann aber schlug Hertha zurück. Kawaguchi ließ im Strafraum gleich drei Bayern-Verteidiger stehen, Duda vollendete (51.). Kurz darauf sah die Abwehr bei einem Freistoß erneut nicht gut aus und Kalou glich zum 2:2 aus (56.).
Wie schon vor einer Woche gegen Wolfsburg verspielte Bayern also einen 2:0-Vorsprung und musste sich mit einem Remis begnügen. Dank Hoffenheims erster Saisonniederlage genügte es zumindest für den zweiten Tabellenrang, für Ruhe im Klub aber wird das Ergebnis nicht sorgen. Zu allem Überdruss verletzte sich Ribéry am linken Knie, erste Diagnose: Außenbandriss.
(swi)