Ein Foul und seine Folgen: Bayern geht in die Offensive

Bellarabi war vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes wegen groben Foulspiels an Rafinha gesperrt worden.
Bellarabi war vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes wegen groben Foulspiels an Rafinha gesperrt worden. (c) REUTERS (MICHAEL DALDER)
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Münchner fühlen sich unfair behandelt.

München. Karl-Heinz Rummenigge setzt in der Diskussion um Bundesliga-Härte gegen Stars des FC Bayern München darauf, dass die Vier-Spiele-Sperre für Karim Bellarabi abschreckende Wirkung hat. „Ich freue mich nie über Strafen von Spielern, aber in dem Fall könnte es ein Exempel sein, das man statuiert hat, um zu zeigen, dass man bereit ist, durchzugreifen“, sagte der Bayern-Vorstandschef.

Bellarabi war vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes wegen groben Foulspiels an Rafinha gesperrt worden. Zudem muss der Leverkusener eine 10.000-Euro-Geldstrafe bezahlen. Sein Verein akzeptiert diese und kündigte an, keinen Einspruch einzulegen. Rummenigge fordert nach den drei Verletzungen der Bayern in den ersten zwei Heimspielen der Saison eine klare Reaktion des DFB und der Schiedsrichter. „Was uns allen nicht gefällt, ist ein bisschen die Gangart, wie gegen uns gespielt wird. Das ist etwas, was abgestellt werden muss.“

Bayers Sport-Geschäftsführer Rudi Völler konterte die im Zusammenhang mit dem Bellarabi-Foul umstrittenen Aussagen von Bayern-Präsident Uli Hoeneß mit Ironie. „Uli Hoeneß hat uns mit seinen Aussagen sogar einen Gefallen getan“, sagte Völler der „Bild“-Zeitung. „Dadurch wurden es nur vier statt fünf Spiele.“ Hoeneß hatte das Foul Bellarabis an Rafinha mit den Formulierungen „geisteskrank“ und „vorsätzliche Körperverletzung“ kommentiert. Die Münchner ärgern sich indes über die verletzten Stars. „Das kann nicht so weitergehen, sonst haben wir nach dem 10. Spieltag keine Spieler mehr oder bekommen keine elf Spieler mehr zusammen“, führte Rummenigge aus.

Nach Angaben von „Kicker“ und „Bild“ gehören Bayern-Profis nicht zu den drei am meisten gefoulten Erstliga-Teams. Die Spieler der Aufsteiger 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf sowie des VfL Wolfsburg wurden demnach noch häufiger regelwidrig attackiert. (dpa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.09.2018)

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