Österreichs Nationalteam ist gefragt wie nie

Fußball-Nationalteam: Das ist die perfekte Welle
Fußball-Nationalteam: Das ist die perfekte Welle(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Österreichs Fußball-Nationalteam hat die Herzen der Fans erobert. Das Heimspiel gegen Irland am 10. September ist bereits ausverkauft. Die WM-Qualifikation wird dem ÖFB einen neuen Zuschauerrekord bescheren.

Wien. Österreichs Fußball-Nationalteam hat die Herzen der Fans erobert. Die Mannschaft von Teamchef Marcel Koller pflegt ehrliche Arbeit abzuliefern, das Publikum honoriert das. Nach dem Festspiel gegen die Schweden, das nicht unglücklich verlaufen ist, geht der Run weiter. Denn auch das nächste (und letzte) WM-Qualifikationsspiel daheim wird ausverkauft sein. Der ÖFB hat bis zum Sonntag für das Heimspiel gegen Irland am 10. September 43.500 Karten verkauft, weitere 5000 sind für den irischen Verband reserviert. Damit sind nach Angaben des Österreichischen Fußballbundes derzeit keine Karten mehr erhältlich.

Zusätzliche Tickets für österreichische Fans gibt es nur dann, wenn der irische Verband das ihm zustehende Kontingent nicht voll ausschöpft. Die Iren haben bis zum 10. Juli Zeit, dem ÖFB die benötigte Menge bekannt zu geben. Erst danach könnten Restkarten in den freien Verkauf gelangen. Der Vorverkauf für das Testspiel des ÖFB-Teams am 14. August in Salzburg gegen Griechenland startet übrigens am Mittwoch.

Die WM-Qualifikation, in der noch vier Spiele offen sind, wird dem ÖFB jedenfalls einen neuen Zuschauerrekord bescheren. Erstmals wird die Marke von insgesamt 200.000 Zuschauern überschritten, das hat es nach Aufzeichnungen des Verbandes noch nie gegeben. In der Qualifikation für die WM in Frankreich (1998) sind es bei fünf Heimspielen knappe 170.000 Zuschauer gewesen.

Begonnen hat alles mit dem Duell mit Deutschland (ausverkauft), gegen Kasachstan kamen auch noch 43.000, gegen Färöer immerhin 24.200. Das Schweden-Match war ebenfalls ausverkauft, auch Irland wird nun zum Kassenschlager. Der ÖFB hat die Pakete gut geschnürt, die Einnahmen passen. Teamchef Koller hat irgendwie ebenfalls seine Hetz damit. „Wir sind froh, dass wir mit unserer Spielweise und mit unserem Team den Österreichern Freude bereiten. Für uns ist es wichtig, dass das Stadion voll ist. Diese Unterstützung kann der zwölfte Mann sein, der uns in schwierigen Phasen unterstützt und Kraft gibt.“

Den Spielern lacht das Herz, denn schließlich profitieren sie von den vollen Tribünen. „Wir haben eine Euphorie ausgelöst“, weiß Andreas Ivanschitz. „Man merkt, dass wir etwas erreichen wollen. Die Leute spüren unsere Hoffnung, und sie bringen uns Vertrauen entgegen. Das tut gut!“

Gegen Messi und Ronaldo

Der 29-Jährige, dessen Vertrag in Mainz ausgelaufen ist, hat am Sonntag in Spanien bei UD Levante einen neuen Vertrag unterschrieben. Der 61-malige Internationale bindet sich für zwei Jahre (plus Option) an den Tabellenelften, war ablösefrei zu haben. „Ich war immer ein riesiger Fan des spanischen Fußballs“, sagt er. „Die vier Jahre in Deutschland waren eine tolle Erfahrung, aber jetzt freue ich mich auf die neue Herausforderung in einer der stärksten Ligen der Welt. Die Aussicht auf Spiele gegen Real Madrid oder Barcelona und Duelle mit Weltstars wie Lionel Messi, Cristiano Ronaldo oder Neymar ist eine zusätzliche Motivation.“

Levante, so glaubt Andreas Ivanschitz, sei ein aufstrebender Verein. „Das Engagement bei einem Verein wie Levante ist auch wichtig für meine großen Ziele mit der Nationalmannschaft – die WM 2014 und die EM 2016.“ Die Heimstätte von Levante ist das Stadion Ciutat de València mit einer Kapazität von knapp 26.000 Personen. Bis 2014 soll eine neue Arena im Norden Valencias errichtet werden. Trainingsbeginn für Ivanschitz ist Mitte Juli, die Primera División startet am 19. August in die neue Saison.

In Spanien haben sich einst Hans Krankl und Toni Polster verwirklicht, Gerhard Rodax, Andreas Ogris und Peter Artner eher nur versucht.

ÖFB-Teamspieler Andreas Weimann hat sich entschlossen, bei Aston Villa zu bleiben.

Auf einen Blick

Der ÖFB darf sich in der laufenden WM-Qualifikation über einen neuen Zuschauerrekord freuen. Nachdem das letzte Heimspiel gegen Irland am 10. September im Wiener Happel-Stadion auch schon ausverkauft ist, wird erstmals die 200.000er-Marke überschritten. Andreas Ivanschitz wechselt ablösefrei von Mainz nach Spanien zu Levante. Er erhält einen Zweijahresvertrag (mit Option).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.06.2013)

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