Rapid: Auf dem Weg nach Europa

FUSSBALL - EL Quali, Tripolis vs Rapid
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Das 1:1 gegen Asteras Tripolis stimmt die Hütteldorfer zuversichtlich, in der Eruopa League eine Runde weiter zu kommen. Vom Play-Off spricht trotzdem noch keiner.

Rapid hat am Donnerstag die Weichen für den Aufstieg ins Play-off der Fußball-Europa-League gestellt. Durch das 1:1 bei Asteras Tripolis verschafften sich die Hütteldorfer für die Retourpartie der dritten Qualifikationsrunde in einer Woche im Wiener Hanappi-Stadion eine vielversprechende Ausgangsposition, auch wenn Trainer Zoran Barisic warnte: "Das ist ein gutes Ergebnis für uns, trotzdem ist im Rückspiel alles offen."

Der Wiener zeigte sich nach seinem Europacup-Debüt als Cheftrainer mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden und sprach von einem gerechten Resultat. Allerdings missfielen Barisic die vergebenen Möglichkeiten in der Anfangsphase. "Auf internationalem Niveau müssen wir die Chancen nützen."

Immerhin gelang das wichtige Auswärtstor - durch einen von Terrence Boyd verwandelten Strafstoß, der für den Rapid-Betreuer im Gegensatz zu seinem Asteras-Widerpart Sakis Tsiolis gerechtfertigt war. "Ich habe einen Stoß gesehen. Für mich war der Elfer zu geben." Auch Boyd selbst war dieser Ansicht. "Es war ein klares Foul, ich habe einen Schlag gegen den Kopf bekommen."

In den ersten 45 Minuten hatte Asteras noch großen Respekt vor Rapid gezeigt und auf der linken Seite mit zwei gelernten Außenverteidigern agiert. Aber nach der Pause und dem verletzungsbedingten Ausfall von Christopher Dibon strahlten die Griechen vor allem bei ruhenden Bällen einiges an Gefahr aus. "Wir haben zu viele Standard-Situationen zugelassen und dabei das eine oder andere Mal auch Glück gehabt. Aber wir haben uns auch gewehrt und hatten eine hundertprozentige Chance auf das 2:1", meinte Barisic mit Hinweis auf die Möglichkeit von Guido Burgstaller.

Außer in dieser Aktion gelang es Rapid in der zweiten Hälfte praktisch nie, die sich bietenden Räume zu nützen. "Da haben wir es verabsäumt, unsere Angriffe konsequent zu Ende zu spielen. In den Umschaltphasen nach Ballgewinn hat der letzte Pass oft nicht geklappt", kritisierte Barisic.

Dennoch überwog die Freude. "Dass wir die Drangphase in der zweiten Hälfte überstanden haben, war sehr wichtig für diese Mannschaft", meinte der Trainer, der damit auf die Unerfahrenheit der meisten seiner Akteure anspielte. Beim Schlusspfiff war Mario Sonnleitner mit 26 Jahren und zehn Monaten der älteste Rapidler auf dem Platz, dafür gaben gleich fünf Kicker - Dibon, Louis Schaub, Brian Behrendt, Maximilian Hofmann und Thanos Petsos - ihr Europacup-Debüt.

Vor allem Letzterer wusste dabei zu überzeugen. "Petsos hat gezeigt, dass er ein sehr guter Fußballer mit einem guten Schuss ist, der auch taktisch gut spielt. Wir haben mit ihm einen guten Fang gemacht. Er ist erst 22 Jahre alt und hat noch großes Potenzial", sagte Barisic über den Mittelfeldspieler.

In Abwesenheit von Branko Boskovic (Rückenprobleme), Harald Pichler (gesperrt) und Dominik Wydra (Bänderriss im Knie) präsentierte sich Petsos im Zentrum bereits als echte Stütze, obwohl er erst vor einigen Tagen verpflichtet worden war. "Ich will gar nicht darüber nachdenken, was gewesen wäre, hätten wir ihn nicht bekommen", gestand Sportdirektor Helmut Schulte.

Für das Rückspiel dürfte zwar Boskovic fit werden, allerdings fehlen Wydra und Pichler, der das zweite Match seiner Sperre absitzen muss, weiterhin. Zudem droht Dibon wegen einer Schultereckgelenks-Verletzung eine längere Pause, weshalb beim zweiten Duell mit Asteras möglicherweise wieder Maximilian Hofmann in der Innenverteidigung zum Einsatz kommt. Der knapp 20-Jährige hatte es vor seiner Einwechslung in Tripoli nur auf einen Liga-Kurzeinsatz in der letzten Runde der Vorsaison gegen Ried gebracht. "Aber er hat seine Sache heute hervorragend gemacht", lobte Barisic.

Nach den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr - damals kassierte Rapid nach Europacup-Auswärtsspielen zumeist bittere Niederlagen - setzte der 43-Jährige auf eine neue Methode, um die Müdigkeit aus den Beinen zu bringen. Anstatt wie 2012 das Regenerationstraining am Nachmittag zu absolvieren, fuhren Steffen Hofmann und Co. direkt nach der Landung zum Happel-Stadion. Um 4.19 Uhr begann eine 30-minütige Laufeinheit auf der Prater-Hauptallee, danach folgten noch 20 Minuten lang Kräftigungs- und Stabilisationsübungen. "Ich kann auch um so eine Zeit problemlos laufen", schmunzelte Boyd.

Der Stürmer war neben Steffen Hofmann, Behrendt, Schaub und Petsos einer von fünf in Deutschland geborenen Rapidlern in der Startformation von Barisic, dessen deutscher Co-Trainer Carsten Jancker nicht nach Griechenland reiste. Einen allzu großen deutschen Einfluss bei Rapid stellte der Sauerländer Helmut Schulte allerdings nicht fest.

"Ich weiß nicht, ob man da großartig was herauslesen kann. Das hat sich halt so ergeben", erklärte der Sportdirektor. Zumindest kehrten die Hütteldorfer dank dieser Aufstellung erstmals nach sechs Europacup-Auswärtsniederlagen in Folge wieder ungeschlagen von einem internationalen Auftritt zurück.

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