Das Fazit von Trainer Nenad Bjelica nach der 0:3 Niederlage gegen Atletico Madrid: „Mehr Geld, mehr Qualität.“
Wien. Offensiv neuerlich zu harmlos und defensiv erstmals überfordert – die Austria war Dienstagabend für Atletico Madrid leichte Beute. Beim 0:3 vor fast 46.000 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion war Österreichs Meister beim dritten Auftritt in der Champions League zum ersten Mal richtig chancenlos. Die Wiener erkannten die Überlegenheit der Gäste neidlos an, haderten aber auch mit einem Lattenschuss von Philipp Hosiner und einem nicht gegebenen Elfmeter nach Foul an Roman Kienast.
Auch Trainer Nenad Bjelica musste Lehrgeld bezahlen. Wegen Kritik am italienischen Schiedsrichter Daniele Orsato sah der Kroate die zweite Spielhälfte nur von der Tribüne aus. Bjelica muss nun mit einer Sperre für den kommenden Auftritt am 6. 11. in Madrid rechnen. „Ich habe den Schiedsrichter in aller Ruhe gefragt, ob wir zu klein sind für dieses Spiel. Das hat anscheinend gereicht“, sagte Bjelica.
Der 42-Jährige erinnerte daran, dass die Madrilenen mit Teamkickern aus Spanien, Brasilien, Argentinien oder Uruguay gespickt sind: „Mehr Geld, mehr Qualität. Atletico ist auf dem Transfermarkt 200 Millionen Euro mehr wert als die Austria.“ Das öffentlich ohnehin nie wirklich formulierte Ziel, mit Platz drei die Qualifikation für die K.-o.-Phase der Europa League zu schaffen, ist noch erreichbar, scheint aber derzeit unrealistisch.
Champions League
Gruppe G: Austria – Atletico Madrid 0:3, Porto – Zenit St. Petersburg 0:1
Tabelle: Atletico (9 Punkte), Zenit (4), Porto (3), Austria (1)
Gruppe E: Steaua Bukarest – Basel1:1, Schalke – Chelsea 0:3
Gruppe F: Arsenal – Dortmund 1:2, Marseille – Napoli 1:2
Gruppe H: Celtic – Ajax 2:1, Milan – Barcelona 1:1
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2013)
