Frischzellenkur für den Meister

Nenad Bjelica
Nenad Bjelica(c) Thomas Bachun
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Die Wiener Austria konnte bislang die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Für das Frühjahr ist eine Aufholjagd geplant, Neuzugänge sollen dabei helfen.

Wien. 16 Punkte Rückstand auf Salzburg, dabei ein Spiel mehr ausgetragen: In Wien Favoriten träumen selbst die kühnsten Optimisten nicht mehr von einer Wiederholung des Meisterstücks aus der Vorsaison. Nur einmal gelangen drei Siege en suite (Wr. Neustadt, WAC, Innsbruck). In schmerzhafter Erinnerung bleiben drei Niederlagen gegen Salzburg (Torverhältnis 2:11) und das bittere 0:1 im Derby gegen Rapid. Trainer Nenad Bjelica suchte lange nach den Ursachen. Er fand diese in der Doppelbelastung und seinem Kader.

Der Kroate fordert deshalb neue Kräfte, um das violette Schiff im Frühjahr wieder auf Kurs bringen zu können. „Wir werden sicher einen oder zwei Spieler verpflichten“, meinte der 42-Jährige nach dem schwachen 1:1 gegen Ried. Das Anforderungsprofil erfüllen vor allem junge Österreicher, „davon gibt es einige, die interessant sind“. Namentlich nannte er dabei die Neo-Teamstürmer Philipp Zulechner (Grödig) und Lukas Hinterseer (Wacker Innsbruck) sowie seinen früheren Spieler beim WAC, Mihret Topčagić. Rieds Robert Zulj soll nicht auf der Wunschliste stehen, er passe als hängende Spitze nicht in das System Bjelicas.

Austria dürfte während der Transferperiode vom 1. bis 31.Jänner jedoch nicht nur Zugänge vermelden. Auch hinter einigen Stammkräften stehen Fragezeichen. Ein Verkauf von Torjäger Philipp Hosiner wurde bereits im Sommer eifrig diskutiert, mit Hoffenheim wurde aber keine Einigung erzielt. Rubin Okotie spielt in den Planungen von Bjelica gar keine Rolle mehr. Und Leistungsträger wie Heinz Lindner, Markus Suttner oder Kaja Rogulj könnten Begehrlichkeiten anderer Klubs wecken. Sportvorstand Thomas Parits gab sich vorerst dennoch zugeknöpft. „Lassen wir uns einfach überraschen...“

Beruhigender Punktepolster

In Salzburg sollten Neuverpflichtungen nie gänzlich ausgeschlossen werden, ein augenscheinlicher Handlungsbedarf besteht allerdings nicht. „Wir können uns nur selbst im Weg stehen“, meinte Torschütze Andreas Ulmer nach dem 1:0 in Innsbruck.

Theoretisch sind die Salzburger auf ihrem Weg zum fünften Meistertitel in der Ära Red Bull nicht zu stoppen. Einen Elf-Punkte-Vorsprung hat in der Bundesliga-Geschichte auch noch kein Team verspielt. (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2013)

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