Austria vertraut auf Basler Tugenden

Herbert Gager
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Das Spiel zwischen der Wiener Austria und Salzburg ist zugleich das Duell zwischen altem und neuem Meister. Herbert Gagers Team will Salzburg die Lust am Spiel nehmen.

Wien. Salzburgs Fußballer genossen am Montag einen trainingsfreien Tag. Die Feierlichkeiten nach der am Sonntag mit einem 5:0 gegen Wiener Neustadt fixierten Meisterschaft waren von etwas längerer Dauer, am Dienstag traf man einander auf dem Platz wieder und widmete sich gezielt der nächsten Aufgabe. Diese ist gewiss keine leichte, der neue Meister gastiert heute (20.30 Uhr, live in ORF 1, Sky) beim alten, der Wiener Austria.

Theorien, wonach bei Salzburg nach dem frühesten Meistertitel in der Drei-Punkte-Ära die Motivation für die verbleibenden acht Bundesligarunden enden wollend sein könnte, kann Trainer Roger Schmidt nichts abgewinnen. „Für uns ist es gerade nach der endgültig fixierten Meisterschaft eine große Herausforderung, uns als Mannschaft zu präsentieren und als Sieger vom Platz zu gehen“, betonte der Deutsche und stellte klar: „Wir brauchen keine Extramotivation, weil wir derzeit so viel Spaß haben, wenn wir auf den Platz gehen.“ Den hatte die Millionentruppe diese Saison unter anderem auch schon mit dem entthronten Meister. In der Red-Bull-Arena feierte man Kantersiege (5:1, 4:0), in Wien einen 2:1-Erfolg. Insgesamt ist Salzburg gegen die Violetten seit neun Spielen ungeschlagen, die letzte Niederlage datiert vom 2. Oktober 2011 (2:3). Die stolze Serie von zwölf Bundesligasiegen en suite soll ebenso aufrechterhalten werden.

Schmidt erwartet trotz der positiven Statistik einen offenen Schlagabtausch. „Die Spiele in Wien sind immer hart umkämpft. Ich gehe davon aus, dass es auch diesmal nicht anders sein wird.“ Ähnlich sieht es Austrias Torwart Heinz Lindner. „In unseren Heimspielen haben wir mit etwas Glück immer gut ausgesehen.“

Die Wiener haben zuletzt, wie etwa beim 1:0-Sieg bei der Admira nicht geglänzt, aber wichtige Punkte eingefahren. Unter Trainer Herbert Gager ist das Team nach fünf Spielen (drei Siege, zwei Remis) noch ungeschlagen. Heute Abend stehst die härteste aller nationalen Prüfungen an. „Auf uns wartet ein großes Spiel, eine Riesenherausforderung. Wir wollen zeigen, dass wir alles versuchen, Salzburgs Serie zu brechen.“

„Bissig“ wie der FC Basel

Die Stärken der Gäste sind Gager hinlänglich bekannt, die violette Defensive erwartet Schwerstarbeit. „Weil Salzburgs Offensive wahnsinnig viel Qualität und Geschwindigkeit hat“, weiß der 44-Jährige, dem mit Innenverteidiger Kaja Rogulj (Muskelfaserriss) eine Stammkraft bis Saisonende nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Das Europa-League-Ausscheiden Salzburgs gegen FC Basel bot auch in Wien-Favoriten Aufklärungsunterricht. Die harte Gangart der Schweizer behagte Soriano und Co. nicht. „Auch wir wollen bissig sein, ungut sein. Ich sehen keinen Grund, in Ehrfurcht zu erstarren.“

Für die Austria geht es nicht nur ums Prestige, sondern auch um eine weiterhin gute Ausgangsposition im Kampf um einen Top-drei-Platz, der zur Europa-League-Qualifikation berechtigt.

MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN

Austria: Lindner – Dilaver, Rotpuller, Ortlechner, Suttner – Holland, Mader – Gorgon, De Paula, Salamon – Hosiner

Salzburg: Gulacsi – Klein, Ramalho, Hinteregger, Svento – Ilsanker – Kampl, Leitgeb, Mane – Alan, Soriano

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.03.2014)

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