ÖFB-Cup: Das Dornbacher Oktoberfest

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Der Wiener Sportklub freut sich auf das Heimspiel gegen Salzburg. Das Pokalmotto des Außenseiters lautet: „Kick it like Wrexham.“ Austria und Rapid vor lösbaren Aufgaben.

Wien. In Dornbach war man in den vergangenen Tagen bemüht, sich für eine Art Fußball-Oktoberfest zu rüsten. Und beim Wiener Sportklub hat man Erfahrung damit, sich auf besondere Spiele ganz speziell vorzubereiten. Erst im Sommer hatte man die AS Roma zu Gast, dazwischen zelebrierten die Anhänger von der Alszeile das „Derby of Love“ auf der Hohen Warte, am Mittwoch steigt das Heimspiel in Hernals gegen den regierenden Meister aus Salzburg. Der Außenseiter klammert sich an die Pokalregel, dass der Cup eigene Gesetze hat. Der Sportklub träumt von der Sensation, ist glücklich, im Samsung-Cup auf der großen Fußballbühne zu stehen – und noch dazu live im Fernsehen (20.30 Uhr, ORF Sport+).

Die Gastgeber erhoffen sich bis zu 5000 Zuschauer, den Salzburgern will man das Leben jedenfalls schwermachen. Auf der Homepage des Wiener Traditionsvereins werden einige Statistiken der Vereine einander gegenübergestellt. Was den Marktwert der beiden Mannschaften betrifft, so steht es 66,650.000:50.000 Euro, Salzburg beschäftigt 20 Legionäre, der Wiener SK zwei. Die jüngste Transferbilanz lautet sogar 3,000.000:0. „Aber in der Startaufstellung heißt es 11:11.“

In Hernals erinnert man vor dem Duell mit den Salzburgern an den FC Wrexham. Auch so ein Traditionsklub, beheimatet allerdings in Nordwales. Der Verein („The Red Dragons“) wurde 1873 gegründet, man hat den nationalen Pokalbewerb 23-mal gewonnen, man war im Europacup der Pokalsieger vertreten – und feierte 1992 einen unvergesslichen Triumph. Wrexham nämlich blamierte damals im FA-Cup mit Arsenal den Vorjahresmeister. Das Motte der Sportklub-Anhänger lautet daher: „Kick it like Wrexham!“

Die Salzburger, zuletzt fünf Pflichtspiele ohne Sieg, wollen sich den Frust von der Seele schießen. Und ähnlich souverän wie beim 10:1 in der ersten Cuprunde gegen Sollenau auftreten. „Wir befinden uns derzeit in einer sehr schwierigen Phase, weil wir die Leichtigkeit unseres Spiels vom Saisonstart verloren haben“, meint Trainer Adi Hütter. „Auch deshalb brauchen wir im Cup zur Stärkung des Selbstvertrauens unbedingt einen Sieg. Das ist das Einzige, was zählt!“ Alan, in der vergangenen Saison mit sechs Toren bester Cup-Schütze, warnte vor dem Duell mit dem Fünften der Regionalliga Ost. „Wir müssen den Gegner absolut ernst nehmen und konzentriert in dieses Spiel gehen.“

Die Wiener Austria gastiert nach dem Triumph in Wals-Siezenheim in Kitzbühel. Mit Trainer Gerald Baumgartner hat man einen echten Pokalspezialisten auf der Bank, mit Pasching hat er den Titel gewonnen, mit St. Pölten das Finale erreicht. „Das Spiel in Salzburg hat uns gutgetan, wir haben uns gefreut“, sagt Baumgartner. „Aber jetzt kommt eine neue Aufgabe.“ Vor dem Gegner aus Kitzbühel, derzeit auf Rang sieben der Regionalliga West, zeigen die Wiener Respekt. „Der Cup ist wichtig, wir werden 100 Prozent Einstellung mitbringen und den Gegner bestimmt nicht unterschätzen. Kitzbühel tritt in der Regionalliga eher offensiv auf, aber ich gehe davon aus, dass das gegen uns etwas anders aussieht“, erklärt Baumgartner, der in Tirol auf Kapitän Manuel Ortlechner, Christian Ramsebner und Daniel Royer (alle angeschlagen) verzichten muss.

Rapid bekommt es mit Wallern (Regionalliga) zu tun, gespielt wird im Paschinger Waldstadion.

Samsung-Cup 2. Runde

Mittwoch: Wallern – Rapid (18), Kitzbühel – FK Austria Wien (18.30), Hohenems – SCR Altach (18.30), SC Wiener Neustadt – FC Admira Wacker Mödling (19), Wiener SK – Salzburg (20.30).

Ergebnis: FC Piberstein/Lankowitz (Steirische Oberliga Mitte West/5. Liga) – LASK Linz 0:3 (0:1). Tore: Vujanovic (40., 64., 85.).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.09.2014)

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