Durchatmen bei Rapid nach 3:0 über Wiener Neustadt

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Barisic: "Wichtiger Schritt" - Maierhofer blieb wirkungslos

Wien. Beim SK Rapid war nach dem 3:0-Heimsieg am Samstag über den SC Wiener Neustadt Durchatmen angesagt. Der Erfolg über die Niederösterreicher war Balsam auf die Wunden des Fußball-Rekordmeisters, der nach davor drei Niederlagen in Folge schwer in die Kritik geraten war.

Umso mehr freute sich Trainer Zoran Barisic über einen "wichtigen Schritt", wie er betonte. "Aber es gibt noch viel zu tun." In den vergangenen Tagen hatte der 44-Jährige intensive Gespräche mit seiner Mannschaft geführt. "Da ist es darum gegangen, was es bedeutet, für Rapid zu spielen, dass man eine große Verantwortung hat und viele Pflichten zu erfüllen hat", erzählte Barisic.

Die Unterredung erzielte die gewünschte Wirkung, immerhin war der Erfolg über das Schlusslicht nie in Gefahr. "Die Mannschaft wollte unbedingt zeigen, dass sie es besser kann als in Grödig." Das 1:3 bei den Salzburgern in der Vorwoche bezeichnete Barisic als zweitschlechtestes Rapid-Spiel seit seinem Amtsantritt im April 2013. Eine noch dürftigere Leistung lieferten die Grün-Weißen laut Barisic nur beim 2:2 vor einem Jahr ebenfalls in Grödig ab.

Am Auftritt seiner Schützlinge gegen Wiener Neustadt gab es nur wenig zu bemängeln. "Wir sind von Beginn an gut ins Spiel gekommen. In der Phase bis zum 2:0 hätte ich mir aber noch mehr Ballzirkulation gewünscht", sagte Barisic.

Seine Mannschaft erreichte im neunten Saison-Heimspiel erst den vierten Sieg. Dafür setzte es bei zwei Remis gleich drei Niederlagen. "Daheim war uns das Glück nicht immer hold. Nur eine Heimniederlage war verdient, und zwar die gegen Red Bull Salzburg", betonte Barisic.

Die für Rapid-Verhältnisse enttäuschende Bilanz vor eigenem Publikum führte der 44-Jährige auch auf den temporären Umzug ins Happel-Stadion zurück. "Das Hanappi-Stadion hat uns allein schon wegen der Atmosphäre pro Saison zehn Punkte zusätzlich gebracht", sagte Barisic.

Zumindest einen Vorteil biete das weite und relativ stimmungslose Prater-Oval. "Man kann hier viel besser coachen. Im Hanappi-Stadion hört mich niemand", erklärte Barisic nach dem letzten Heimmatch in diesem Jahr. Vor der Winterpause stehen noch die Auswärtspartien gegen den Zweiten WAC und Spitzenreiter Red Bull Salzburg auf dem Programm. "Unser Anspruch ist es, in diesen Spielen sechs Punkte zu holen", meinte Offensivspieler Florian Kainz.

Barisic gab sich zurückhaltender. "Unser Fokus ist nur auf den WAC gerichtet. Ziel ist es, zu gewinnen, aber dafür werden wir eine gute Leistung benötigen." Dass in der Partie am kommenden Sonntag in der Lavanttal-Arena schwierige Platzverhältnisse drohen, ist dem Rapid-Coach ziemlich egal. "Wir werden auf jeden Fall positiv an die Sache herangehen."

Schon vor den letzten beiden Partien zog Barisic eine kleine Herbstsaison-Bilanz. "Wir hatten immer wieder Schwankungen, aber das war auch den vielen Ausfällen geschuldet. Ich weiß, dass die Mannschaft noch mehr Entwicklungspotenzial hat, doch ich bin mit der Entwicklung einzelner Spieler nicht unzufrieden."

Während sich Rapid als Tabellenvierter im Kampf um die Europacup-Plätze befindet, geht es für die Wiener Neustädter um den Klassenerhalt. Der Rückstand des Schlusslichts auf den Neunten Admira beträgt weiterhin drei Punkte. "Wir dürfen nicht rechnen, sondern müssen auf uns schauen. Es sind noch genug Spiele zu spielen", meinte Neo-Coach Helgi Kolvidsson nach seiner ersten Partie auf der Trainerbank der Niederösterreicher.

Großes Lob vom Isländer gab es für Neuzugang Stefan Maierhofer. "Er ist positiv verrückt genug, um die anderen mitzureißen", meinte Kolvidsson. Im Gegensatz zu seinem Debüt vor einer Woche gegen den WAC blieb Maierhofer gegen Rapid jedoch wirkungslos. "Rapid war der verdiente Sieger", gab der 2,02-Meter-Stürmer zu und bedankte sich beim Hütteldorfer Goalie Jan Novota.

Der Slowake hatte bei einem mit der Gelben Karte bedachten Foul Maierhofers auf allzu große Theatralik verzichtet. "Sonst hätte ich wahrscheinlich Rot bekommen", vermutete der Ex-Teamstürmer, der bei seiner Auswechslung von Rapid-Fans ausgepfiffen und beschimpft wurde. "Aber deswegen werde ich nicht weinen. Ich habe für Rapid immer alles gegeben", sagte der frühere Grün-Weiße.

Ärgerlicher war für Maierhofer der Ausschluss seines Clubkollegen Daniel Schöpf. "Das war nicht nachvollziehbar." Der von Schöpf gefoulte Steffen Hofmann meinte über die umstrittene Szene: "Er ist mir von hinten auf die komplette Wade gestiegen. Ich weiß nicht, ob es Rot war, aber der Schiedsrichter ist gut gestanden", sagte der Deutsche.

Auch bei Hofmann war die Erleichterung über das Ende der Misserfolgsserie spürbar. "Bei Rapid darf man nicht einmal ein Match verlieren. Wenn man dann drei hintereinander verliert, steht man schon kurz vor dem Weltende", sagte der Kapitän.

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