Rapid bleibt auf Kurs, Austria kommt davon ab

(c) GEPA pictures/Christian Ort
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Die Hütteldorfer besiegten Sturm mit 1:0 und blieben das sechste Spiel in Folge ungeschlagen. Stadtrivale Austria verlor mit 0:1 bei Schlusslicht Wiener Neustadt und gab Rätsel auf. Trainer Baumgartner steht in der Kritik.

Wien. Rapid steuert auf einen Europacupstartplatz hin. Mit dem 1:0-Heimsieg gegen Sturm Graz verteidigten die Hütteldorfer den zweiten Platz vor Aufsteiger SCR Altach, der allerdings dank eines 1:0 vor eigenem Publikum gegen den WAC weiterhin nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter den Grün-Weißen liegt.

Bereits am Mittwoch kommt es im Happel-Stadion zum Duell der beiden Aspiranten auf eine Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation. Dabei muss Rapid jedoch auf Topscorer Robert Berić verzichten: Der Slowene handelte sich gegen Sturm im Finish wegen Schiedsrichterkritik seine fünfte Gelbe Karte ein und ist nun gegen die Vorarlberger gesperrt. „Das war eine dumme Aktion“, gestand Berić. Rapids Torschütze vom Dienst muss damit auch im dritten Saisonduell mit Altach zuschauen. Vor den ersten beiden Partien gegen die Ländle-Truppe wurde Berić jeweils gegen Sturm ausgeschlossen. Auch diesmal war es eine Undiszipliniertheit, die einen Einsatz des Goalgetters im bevorstehenden Schlüsselspiel verhindert – sehr zum Ärger von Rapid-Coach Zoran Barišić. „Wir werden intern über diese Gelbe sprechen“, kündigte der Wiener an.

Auf öffentliche Kritik am 16-fachen Saisontorschützen verzichtete Barišić. „Er arbeitet viel und steht im Moment goldrichtig. Das freut mich für ihn, denn er ist ein super Bursch mit einem tollen Charakter“, meinte der Wiener und ergänzte, Berić profitiere von starken Leistungen seiner Mitspieler.

Für seine Mannschaft fand Barišić nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Niederlage fast ausschließlich lobende Worte. „Wir haben eine sehr gute Leistung geboten und viele Chancen herausgespielt.“ Sein Sturm-Kollege Franco Foda war nach der Partie über die Rote Karte für Martin Ehrenreich in der dritten Minute wegen angeblichen Torraubs erzürnt. „Dadurch wurde das Spiel massiv beeinflusst, unser Plan wurde über den Haufen geworfen“, sagte der Deutsche. Die fünftplatzierten Steirer ergatterten in ihren ersten beiden Frühjahrspartien nur einen Zähler. „Wir haben zu wenige Punkte geholt, sind aber im Moment auch nicht vom Glück begünstigt“, sagte Foda, dessen Klub bereits am Dienstag die krisengeschüttelte Austria empfängt.

Die Elf von Gerald Baumgartner verlor bei Schlusslicht Wiener Neustadt in Unterzahl mit 0:1 und hat bereits sieben Zähler Rückstand auf die zweitplatzierte Rapid. „Es ist wie verhext, ein ständiges Auf und Ab. Das ist nicht der Anspruch, den die Austria und jeder einzelne Spieler hat“, sagte Offensivspieler Alexander Gorgon. Ratlosigkeit herrschte auch bei Baumgartner. „Wiener Neustadt war bissiger, präsenter, zweikampfstärker. Das sind Dinge, die eigentlich wir machen wollten“, meinte der Salzburger.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2015)

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