Trainer Andreas Ogris gab der Admira-Pleite zwar eine humoristische Note, doch Violett steuert in der Liga einer historischen Talfahrt entgegen.
Enttäuschung und Ratlosigkeit herrschen bei der Austria. Aus den letzten zehn Spielen datiert nur ein Sieg, die 0:1-Niederlage gegen die Admira lieferte den nächsten spielerischen Offenbarungseid. "Das Ergebnis ist enttäuschend, die Leistung auch - bis auf kurze Phasen, in denen wir versucht haben, Fußball zu spielen", konstatierte Interimstrainer Andreas Ogris.
Gleich sieben neue Akteure hatte er auf das Feld geschickt, die erhoffte Besserung im Spiel blieb aber aus. "Viele davon haben einen Bauchfleck hingelegt", sagte der 50-Jährige und lieferte im Anschluss den Sager der Runde. Auf die Frage, wer denn bei der Austria eigentlich in Form sei, lautete seine knappe Antwort: "I."
"Die Niederlage ist gar nicht so unverdient", bemerkte Ogris. Abgesehen von einer kurzen Phase nach der Pause konnten die Violetten auch gegen die Admira nie wirklich überzeugen. "Wir spielen nicht so, wie es einer Austria würdig ist", fasste Stürmer Philipp Zulechner zusammen.
Schlechteste Bundesliga-Saison droht
Austria-Ikone Ogris konnte die Mannschaft in seinen bisherigen zwei Monaten Amtszeit nicht zum Erfolg führen. Ein Sieg und drei Remis in acht Spielen sind für den Nachfolger von Gerald Baumgartner die enttäuschende Ausbeute. Der Meister von 2013 steuert damit auf eine historische Talfahrt zu: Es droht die schlechteste Saison seit 42 Jahren. 1972/73 hatten die Violetten die vorletzte Saison der Nationalliga auf dem zehnten Platz beendet. In der 1974 eingeführten Bundesliga waren bislang zwei siebente Plätze in den Saisonen 1997/98 und 1998/99 das schlechteste Resultat, damals mit 40 Punkten (1998) bzw. 50 Punkten (1999).
Macht die Austria in den ausstehenden zwei Spielen auswärts gegen Ried (Sonntag) und eine Woche später zu Hause gegen Quasi-Meister Salzburg keine Punkte mehr, werden diese Tiefpunkte unterboten. Die Mannschaft liegt mit 39 Zählern auf Rang sieben und droht sogar noch hinter SV Grödig (37) auf Rang acht abzurutschen. Noch vor zwei Jahren, in der Meistersaison 2012/13, hatte die Austria mit 82 Punkten einen neuen Liga-Rekord aufgestellt, heuer schafft sie vielleicht nicht einmal die Hälfte dieser Ausbeute.
Cup-Finale ist der letzte Rettungsanker
Das Cup-Finale am 3. Juni in Klagenfurt gegen Salzburg ist der letzte Rettungsanker, um vielleicht doch noch einen Europacup-Startplatz zu holen. Allerdings wird das mit Leistungen wie im Derby gegen Rapid (1:4) und gegen Abstiegskandidat Admira (0:1) wohl nur ein Wunschtraum bleiben. "Es war wenig Licht und viel mehr Schatten im Spiel, aber wir haben noch 14 Tage Zeit", sagte Ogris.
(APA/red)