ÖFB-Team: Der Teamchef hat etwas im Köcher

TRAINING DER �STERREICHISCHEN FUSSBALL-NATIONALMANNSCHAFT: KOLLER
TRAINING DER �STERREICHISCHEN FUSSBALL-NATIONALMANNSCHAFT: KOLLER(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
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Marcel Koller hat die letzten vier Ankömmlinge im Trainingscamp empfangen. Die Vorbereitung auf das EM-Qualifikationsspiel in Russland wird von Transfergerüchten begleitet.

Wien. Aleksandar Dragović, Martin Hinteregger, György Garics und Marcel Sabitzer sind als Letzte eingetroffen. Nun steht ÖFB-Teamchef Marcel Koller der komplette 23-Mann-Kader für den zweiten und letzten Teil der Vorbereitung auf das EM-Qualifikationsspiel am Sonntag (18 Uhr, live ORF eins) gegen Russland zur Verfügung. Trainiert wird bis zum Abflug nach Moskau am Freitag hinter den verschlossenen Türen der Generali-Arena. „Dadurch können wir die Spieler so fokussieren, dass sie unsere Idee eins zu eins umsetzen“, erklärte der Schweizer. Wie die Spielidee genau aussieht, wollte Koller nicht verraten. „Aber ich habe schon etwas im Köcher.“

Von Verletzungen ist das ÖFB-Aufgebot verschont geblieben. Auch Stefan Ilsanker sollte einsatzbereit sein, seine Muskelverhärtung ist abgeklungen. Der Salzburg-Profi ist einer der Anwärter auf den Platz des fehlenden David Alaba im zentralen Mittelfeld. In puncto Aufstellung ließ sich Koller aber nicht in die Karten blicken, auch wenn seine Anfangsformation für Moskau schon in den Grundzügen feststeht.

Viel Taktik und wenig Zeit

Bei Russland rechnet Koller mit einem ähnlichen Team wie beim 0:1 gegen Österreich im vergangenen November, obwohl Teamchef Fabio Capello beim 4:2-Testspiel-Sieg am Sonntag gegen Weißrussland einiges ausprobiert hat. „Ich denke nicht, dass es im Vergleich zum Wien-Spiel große Änderungen geben wird. Das Gerippe wird schon stehen und am System wird sich nicht viel ändern.“ Vor der Sbornaja zeigte Koller aber Respekt. Die Russen hätten „Lunte gerochen“, nachdem sie gegen Montenegro die Punkte geschenkt bekamen (Strafverifizierung wegen Ausschreitungen).

Im Gegensatz zu den Russen, in deren Kader kein einziger Legionär steht, verzichtete Koller auf ein Testspiel. „Dadurch wäre die Vorbereitung anders, wir bräuchten eine Regenerationsphase.“ Und beim Nationalteam habe man ohnehin wenig Zeit. „Da ist es wichtiger, dass wir eine gute Vorbereitung im taktischen Bereich machen“, erklärte Koller.

Taktische Revolutionen seien vom ÖFB-Team in Moskau nicht zu erwarten. „Es wird nichts geben, was die Spieler nicht schon kennen“, sagte Koller. Es gehe in den kommenden Tagen vor allem darum, Altbekanntes wieder in die Köpfe zu bekommen. Deshalb sei die Zusammenkunft in der Vorwoche in Stegersbach von besonderer Bedeutung gewesen. „Es dauert ein bisschen, bis man im Rhythmus ist“, betonte der Teamchef, schließlich hatte der eine oder andere schon eine Woche Urlaub. Schnell in den Rhythmus hat Teamneuling Philipp Schobesberger gefunden, meinte Koller. „Ein mutiger, schneller Spieler, der etwas riskiert. Das brauchen wir.“

Post aus Barcelona?

Während Schobesberger seit dem ersten Tag des Lehrgangs dabei ist, stieß Dynamo-Kiew-Legionär Dragović erst gestern zum Team. Medienberichten zufolge soll dem 24-Jährigen ein unterschriftsreifer Vertrag des FC Barcelona vorliegen. Dass Dragović einen neuen Berater an seiner Seite hat, bestärkte die Gerüchte zusätzlich. „Ich würde es ihm zutrauen und für uns wäre es eine hohe Auszeichnung, aber warten wir mal“, sagte Koller. Gegenüber Sportnet dementierte Dragović gestern einen bevorstehenden Wechsel zu den Katalanen.

Ebenfalls vor einer ungeklärten Zukunft steht Stürmer Marc Janko nach seiner geplatzten Vertragsverlängerung in Sydney. „Er ist Spieler des Jahres und Torschützenkönig. Da wird es einfacher als vergangenes Jahr sein, einen neuen Verein zu finden“, vermutete Koller.

AUF EINEN BLICK

Das ÖFB-Team hat den letzten Teil der Vorbereitung auf das EM-Qualifikationsspiel am Sonntag gegen Russland in Angriff genommen. Trainiert wird bis zum Abflug nach Moskau am Freitag in der Generali-Arena. Medienberichten zufolge ist niemand Geringerer als der

FC Barcelona an ÖFB-Verteidiger

Aleksandar Dragović interessiert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.06.2015)

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