Herr Walke und der Salzburger Kinderfußball

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In Salzburg herrscht nach dem 1:2 gegen Rapid und der zweiten Liga-Niederlage in Serie großes Rätselraten. Torhüter Alexander Walke geht mit Mitspielern sehr hart ins Gericht. Rapid schonte Berić und Hofmann.

Wien. Rapid hat in der noch jungen Fußballsaison eine erste, deutliche Duftmarke gesetzt. Die von Kontrahenten und Experten als erster Herausforderer von Salzburg deklarierten Grün-Weißen entführten drei Zähler aus der Red-Bull-Arena. Die Hütteldorfer erwischten den neu formierten Titelverteidiger beim 2:1 zur rechten Zeit.

Während Rapid auf eine eingespielte Mannschaft vertrauen darf, ist bei Salzburg Sand im Getriebe. Ungestüm, unpräzise spielten die im Sommer verjüngten Bullen, die Abwehr war lückenhaft. Torhüter Alexander Walke sagt tatsächlich: „Wir haben in der ersten Spielhälfte Kinderfußball gespielt. Am Mittwoch in Malmö müssen wir als Männer auftreten.“

Für Rapid war es in der Liga der 13. Sieg im 19. Spiel im Kalenderjahr 2015. Die einzige Niederlage in diesem Zeitraum setzte es bei Austria (1:2). Österreichs Rekordmeister schaffte den zweiten Erfolg in Wals-Siezenheim in Folge und stärkte damit das Selbstvertrauen für das Rückspiel am Dienstag in der Champions-League-Qualifikation bei Ajax Amsterdam.

Für dieses Unterfangen nach dem 2:2 im Hinspiel schonte Zoran Barišić in Salzburg sogar seinen Torjäger. „Wir wollten Berić für Dienstag frisch halten“, begründete der Rapid-Trainer. Allerdings verzichtete er auch auf Kapitän Steffen Hofmann – sein Team bot dennoch eine homogene Mannschaftsleistung. „Unser Vorteil ist, dass unser Kader groß ist. So haben auch andere Spieler ihre Chance bekommen.“

In der Südstadt endete das Duell der Familie Vastić mit dem Erfolg des Sohnes. Toni Vastić schoss Admira mit seinem Tor zum 2:1-Sieg gegen Mattersburg, sein Vater Ivica ist Trainer des Aufsteigers und war nach der ersten Saisonniederlage offensichtlich etwas konsterniert. „Es ist ein komisches Gefühl“, sagte der 45-Jährige, als er auf das Volleytor des Sohnes angesprochen wurde. Der 22-jährige Stürmer sah es gelassen, „Papa vergönnt es mir, und er wird schon damit zurechtkommen.“

Für Mattersburg blieb es ein Auftritt mit gemischten Gefühlen. Erinnerungen wurden wach, denn gegen Admira war im Mai 2013 (0:1) der Abstieg besiegelt worden. Vastić wischte solche Einwände vom Tisch, die Saison habe erst angefangen, man werde noch besser spielen. Punkte aber in der Südstadt zu verlieren sei doppelt bitter.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.08.2015)

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