Europa League: Der Kapitän als Salzburger Hoffnungsträger

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Der Meister muss im Play-off-Rückspiel gegen Dinamo Minsk den 0:2-Rückstand drehen, die nötigen Tore soll der wieder fitte Jonatan Soriano liefern. Auch Altach ist gegen Belenenses gefordert, aber zuversichtlich.

Salzburg. Salzburg kämpft im heutigen Play-off-Rückspiel der Europa League gegen Dinamo Minsk (20.30 Uhr, live ORF eins) um den Verbleib im internationalen Geschäft. Nach dem 0:2 in Weißrussland droht erstmals seit der Blamage gegen Düdelingen 2012 ein Herbst ohne Gruppenphase. Um dieses Schicksal noch abzuwenden, bedarf es einer gewaltigen Leistungssteigerung im Vergleich zum Hinspiel mit mindestens zwei Toren in der regulären Spielzeit. Der große Hoffnungsträger heißt Jonatan Soriano.

„Wenn ich in der Haut Minsks stecken würde, hätte ich schon Respekt vor der Nummer 26“, adelte Salzburg-Trainer Peter Zeidler seinen Kapitän, der gegen die Austria sein Comeback nach einer Oberschenkelblessur gab. Soriano soll nicht nur der Offensive zu mehr Durchschlagskraft verhelfen, sondern als einer der Routiniers seinen jungen Mitspielern Ruhe und Stabilität geben. Im Gegensatz zu Innenverteidiger Martin Hinteregger (Bauchmuskel), dessen Einsatz sich kurzfristig entscheidet, ist der Spanier wieder fit und bereit für die Herausforderung. „Ich fühle mich gut und habe viel Lust“, sagte Soriano. Dass die Ausgangslage alles andere als optimal ist, war auch ihm bewusst. „Natürlich haben wir viel Druck, wir müssen gewinnen.“

Die Stimmung in der Kabine sei jedenfalls gut, die Hoffnung lebt. „Angst ist ein schlechter Berater“, betonte Zeidler und mahnte seine Akteure zu Geduld. „Dass es schwierig wird, wussten wir von Beginn an. Aber wir sind erst bei der Hälfte des Duells und haben am Donnerstag 90 Minuten Zeit“, erklärte der 53-Jährige, der den Vorstand hinter sich weiß. „Es gibt ein sehr gutes Vertrauen und Ruhe. Wir haben die volle Unterstützung. Red Bull wird diesen Weg konsequent weitergehen.“

Altach hat Lehren gezogen

Altach kämpft heute (22.30 Uhr, live ORF eins) in Lissabon um die Fortsetzung seines Europacup-Märchens. Das Hinspiel gegen Belenenses ging 0:1 verloren, vor allem in der zweiten Halbzeit vergaben die Vorarlberger Möglichkeiten auf eine bessere Ausgangsposition. Trainer Damir Canadi gab sich dennoch optimistisch: „Wären wir beim Tennis, steht es jetzt Vorteil Belenenses. Aber wir sind sehr zuversichtlich.“

Das Hinspiel gegen die Portugiesen, insbesondere die völlig verschlafene erste Hälfte, wurde genau analysiert. „Wir haben ihnen zu viele Räume gelassen. Ich habe meiner Mannschaft taktisch die falschen Mittel mit auf den Weg gegeben und trage dafür auch die Verantwortung“, sagte Canadi, der am heutigen Abend mit einem zurückhaltenden Gegner rechnet. „Sie stehen immer sehr tief. Da müssen wir geduldig bleiben, um dann im richtigen Moment Risiko zu nehmen und unsere Chance zu nützen.“ Einen Hexenkessel hat Altach im Estádio do Restelo im Lissaboner Stadtteil Belém jedenfalls nicht zu befürchten, in der vergangenen Saison verloren sich im Schnitt nur 3300 Zuschauer in das 20.000er-Oval. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.08.2015)

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