Das 1:2 gegen Altach war Austrias dritte Niederlage gegen einen Nachzügler, Trainer Thorsten Fink ortet aber weder Unkonzentriertheit noch Fahrlässigkeit.
Wien. Der Herbstmeistertitel sorgte, wenngleich man sich für diese Errungenschaft im Profifußball nichts kaufen kann, für gehörige Euphorie in Favoriten. Austria sei wieder da, Trainer Thorsten Fink wurde gepriesen für System, Taktik und Offensive. Manch einer wähnte den Klub schon als Titelanwärter. Doch es sind diese unnötigen bis unerklärlichen Niederlagen, die Austria stets aus der Bahn werfen und Fink infrage stellen. Austria verabschiedete sich mit einer 1:2-Heimniederlage gegen Altach in die Winterpause.
Austria hat nun dreimal in den vergangenen vier Runden verloren. Neun Punkte sind weg, vergeben gegen weitaus schwächere, schlechtere und in der Tabelle weit zurückliegende Klubs wie Ried, WAC und Altach. Freilich, die Violetten sind im Spitzenfeld der Liga. Wahre Euphorie aber sieht anders aus, gesicherte Spielkultur ebenfalls.
Fink wollte von Schwarzmalen nichts wissen und hören. Der Deutsche sprach wiederholt von „einer guten Leistung“. Schwere individuelle Fehler bei Altachs Doppelschlag durch Louis Ngwat-Mahop (61., 65.) sowie haarsträubend fahrlässig vergebene Großchancen führten zu dieser Niederlage und dem letztlich enttäuschenden Auftritt. Fink ist weiterhin überzeugt: „Wir haben in den sechs Monaten etwas entwickelt. Die Hinrunde war top.“
Nachdenken bis 4. Jänner
Er rief ins Gedächtnis, dass Austria mit den Titelkandidaten Salzburg und Rapid auf Augenhöhe liegt. Immerhin seien die Favoritner mit Blick auf ihr Saisonziel – den dritten Platz – auf Kurs. Dass es leicht noch besser hätte aussehen können, wollte Fink nicht mehr beantworten. Raum für Verbesserung sei dennoch gegeben.
Am 4. Jänner beginnt die Vorbereitung auf das Frühjahr. Testspielgegner sind Werder Bremen oder Basel (29. Jänner in Wien). Fink machte deutlich, dass er sich das eine oder andere neue Gesicht zum Trainingsstart wünscht. Vorerst nicht dabei sein wird Robert Almer. Der ÖFB-Teamkeeper reiste Sonntag nach Deutschland, um die Reha nach seiner Knieverletzung fortzusetzen. Erst Ende Jänner soll Almer wieder voll ins Training einsteigen.
Tipico-Bundesliga 20. Runde
1.Austria201055342935
2.Salzburg19973422334
3.Rapid191117402634
4.Sturm Graz20857262429
5.Admira20785253029
6.Altach208111252925
7.Mattersburg20749253925
8.Grödig20659263023
9.Ried206410233322
10.WAC205411182419
Austria – Altach 1:2 (1:0). Generali Arena, 6085, SR Hameter. Tore: Vukojević (17.) bzw. Ngwat-Mahop (61., 65.).
SV Ried – WAC 1:0 (1:0). Keine-Sorgen-Arena, 3550, Ouschan. Tor: Elsneg (32.).
Sturm Graz – SV Grödig 2:0 (1:0). UPC-Arena, 5178, SR Lechner. Tore: Stanković (7.), Edomwonyi (72.). Rot: Schütz (71./Kritik).
Admira – Mattersburg 1:1. BSFZ-Arena, 1919. Muckenhammer. Tore: Schößwendter (35.); Pink (42.)
Der Spielbetrieb ruht bis 6. Februar 2016.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.12.2015)