Grün-weißer Kraftakt rettet Last-Minute-Sieg

(c) GEPA pictures / Philipp Brem
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Zweimal geriet Rapid gegen Grödig in Rückstand, erst ein starkes Finish sicherte den 3:2-Heimerfolg. Die Wiener hatten Glück, vor dem Siegtreffer blieb ein Foulspiel ungeahndet. Die Gäste trauern um das verpasste "Märchen".

Wien. Peter Schöttel war fuchsteufelswild. Seine Grödiger erzielten im Happel-Stadion zwei Tore und gingen gegen Rapid trotzdem als Verlierer vom Platz. Dabei gingen die defensiv eingestellten Gäste durch Maak (7.) und Schütz (66.) gleich zweimal in Führung, Jelić (21.) und Schwab (85.) aber trafen zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Der zweite Treffer von Jelić (90.) zum 3:2-Endstand bescherte Rapid schließlich einen Last-Minute-Sieg – und Schöttel einen Wutausbruch.

Dem Tor vorausgegangen war ein nicht geahndetes Foul von Rapid-Abwehrspieler Dibon an Schütz. „Das ist extrem bitter. Er hält mich ganz klar an der Hüfte“, meinte der gefoulte Grödiger. Trainer Schöttel entschuldigte sich im „Sky“-Interview für seinen „Auszucker“, er habe sich ganz einfach „ungerecht behandelt gefühlt“. Immerhin habe seine Mannschaft, die nun aus den jüngsten sechs Runden nur einen Punkt geholt und damit auf den Abstiegsplatz zurückgefallen ist, viel investiert. „Es hätte für uns ein Märchen werden können.“

Rapid-Coach Zoran Barišić sprach von einem „sehr knappen, aber verdienten“ Sieg. Seine Elf habe stets an sich geglaubt und am Ende auch „das nötige Glück gehabt“. Dass man bei Dibons Balleroberung durchaus ein Foul pfeifen kann, „braucht man nicht diskutieren“. Schwab, der sich für den späten Ausgleichstreffer verantwortlich zeigte, lobte das starke Finish seines Teams, davor habe „Konsequenz und Wille gefehlt“.

Mit dem Heimerfolg über Grödig hält die Erfolgsserie von Rapid in der Bundesliga an. Die Hütteldorfer haben nun auch das vierte Ligaspiel 2016 als Sieger beendet. Zudem gelang eine positive Reaktion auf die 0:4-Heimpleite am Donnerstag gegen Valencia und das bittere Aus in der Europa League. Für Rapid hat die Demontage durch die Spanier (Gesamtscore 0:10) allerdings noch ein Nachspiel.

Am Samstag hat nun auch die spanische Liga Rapid bei der Uefa wegen beleidigender Spruchbänder gegen Valencia angezeigt. Anhänger der Wiener hatten im Europa-League-Rückspiel im Happel-Stadion ein großes Transparent mit der Aufschrift „Puta Valencia“, also „Hure Valencia“ gezeigt.

Wegen des Banners droht Rapid ohnehin bereits Ärger vonseiten der Uefa. Für die Wiener wird es wohl eine Strafe geben. Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek erklärte, dass für Mitte März eine Verhandlung anberaumt sei. Dass solche Transparente überhaupt ins Stadion gelangt sind, bezeichnete Peschek als „Fehler“, er verwies auf die übrigen Europacup-Partien der Hütteldorfer, die ohne Vorkommnisse über die Bühne gegangen seien. Schon 2012 war Rapid nach Fanausschreitungen in Saloniki zu einem Geisterspiel und einer Geldstrafe von 75.000 Euro verurteilt worden. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.02.2016)

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