ÖFB-Cup: Salzburg verschärft Austrias Krise

FUSSBALL: OeFB-CUP-HALBFINALE/RED BULL SALZBURG - FK AUSTRIA WIEN
FUSSBALL: OeFB-CUP-HALBFINALE/RED BULL SALZBURG - FK AUSTRIA WIENAPA/DANIEL KRUG
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Im zweiten ÖFB-Cup-Halbfinale fertigt Titelverteidiger Salzburg die Austria mit 5:2 ab. Im Endspiel wartet die Admira.

Vor dem zweiten Cup-Halbfinale zwischen Salzburg und Austria wurde den Wienern von vielen Seiten Chancenlosigkeit attestiert. Grund dafür war der jüngste Negativlauf der Violetten: fünf Spiele ohne Sieg, drei Niederlagen in Folge, 386 Minuten ohne Tor. Die Hoffnung auf eine Trendwende, just beim Tabellenführer in Salzburg, war geringen Ausmaßes. All die Prognosen und Theorien wurden auf dem Rasen der Red-Bull-Arena vor der ernüchternden Kulisse von 6173 Gästen – der anwesende Mäzen Dietrich Mateschitz nicht mitgezählt – zunächst widerlegt.


Elf Minuten waren gespielt, als Venuto nach einen Eckball am Strafraum unbedrängt zum Schuss kam. Dieser war weder sonderlich scharf noch tückisch, aber präzise – 0:1. Davor und danach regierte über weite Strecken die Langeweile. Kurz zusammengefasst: Salzburg definierte sein Spiel wie gewohnt über viel Ballbesitz, ohne gefährlich zu werden. Einzige Ausnahme: Ein Abschluss von Keita, Almer parierte (41.). Und die Austria? Sie war heilfroh in Führung gegangen zu sein, trug ansonsten wenig zu einem unterhaltsamen Spiel bei. Nach dem Treffer kam man nur noch durch Gorgon (39.) vor das gegnerische Tor.


Die zweite Halbzeit war eine mit deutlich mehr Schwung, was ausschließlich an Salzburg lag. Die Elf von Oscar Garcia zeigte Ambitionen, Laimer (54.) und Berisha (56.) kamen dem Tor bedrohlich nah. Der Ausgleich kündigte sich an, er entsprang kurz darauf einer Kombination durch Keita, Reyna und Soriano (57.). Schauriges in Violett dann in der 60. Minute: Ulmer erkämpfte sich den Ball nahe der Mittellinie und durfte damit völlig unbedrängt bis in den Strafraum marschieren. Kein einziger Austrianer fühlte sich zuständig, man mochte von Arbeitsverweigerung sprechen. Ulmer traf zum 2:1, die Begegnung war gedreht (60.).


Das Verderben aus Wiener Sicht nahm seinen Lauf, als Stryger Larsen in der 73. Minute ein Eigentor produzierte – die Vorentscheidung. Auch ein Dreifach-Wechsel von Austria-Trainer Thorsten Fink änderte nichts am Spielverlauf. Treffer von Laimer (81./87.) beziehungsweise Grünwald (83.) besiegelten das 5:2. Die violette Krise ist eine hartnäckige.

("Die Presse", Printausgabe 21.4.2016)

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