Chile wirft Titelverteidiger Spanien aus dem Turnier

Alexis Sanchez (Chile) und Sergio Ramos (Spanien)
Alexis Sanchez (Chile) und Sergio Ramos (Spanien)(c) GEPA pictures
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Das Ende von "Tiki Taka": Spaniens Mission Titelverteidigung ist nach zwei Spielen gescheitert. Gegen schnell attackierende Chilenen fanden die Spanier kein Rezept. Chile siegt 2:0.

Aus und vorbei, die Sensation ist perfekt. Nach nur zwei Spielen der Gruppenphase der Fußball-WM in Brasilien muss Titelverteidiger Spanien die Koffer packen. Gegen frühzeitig attackierende Chilenen fand die Mannschaft von Trainer Vicente del Bosque kein Rezept. Chile ging durch zwei schöne Treffer von Eduardo Vargas in der 20. Minute und Alexis Sánchez (43.) kurz vor der Pause in Führung und feierte damit seinen zweiten Gruppensieg. Der ohnehin nach der heftigen Auftaktniederlage gegen die Niederlande große Druck auf die Spanier wuchs während des Spiels zusehends und war schließlich anscheinend zu groß für jene Tiki-Taka-Generation, die zuletzt drei große Turniere in Folge gewinnen hatte können

In der ersten Spielälfte war es eine ausgeglichene Partie, Spanien konnte aber kein Rezept in den körperintensiven direkten Duellen mit den Chilenen finden. In der zweiten Hälfte zog sich Chile weiter zurück, kam aber dennoch auch zu einigen guten Chancen, wie sie etwa Arturo Vidal vorgefunden hatte, der allerdings bei einem Ableger von Alexis Sanchez im Strafraum in der 75. Minute nicht mehr an den Ball kam.

Gepackt von der Verzweiflung

Gegen Ende der zweiten Halbzeit wurde der Druck seitens der Spanier, gepackt von der Verzweiflung, groß. Doch der chilenische Keeper Claudio Bravo rettete mehrmals. Schiedsrichter Mark Geiger aus den USA verschaffte den Spaniern noch sechs Minuten Gnadenfrist in Form der Nachspielzeit. Doch zum - wegen mehrerer Verletzungspausen etwas späteren - Schlusspfiff war klar: Spanien, der amtierende Weltmeister, muss das Turnier verlassen. Chile wird seiner Rolle als Mitfavorit auf zumindest einen Viertelfinalplatz gerecht und feiert den ersten Sieg überhaupt über Spanien.

In der Geschichte der WM-Endrunden musste der Titelverteidiger bereits fünfmal nach der Gruppenphase die Koffer packen: Zweimal traf es Italien (1950 und 2010), jeweils einmal Brasilien (1966), Frankreich (2002) und nun auch Spanien.Chilenische Fans blamieren Organisatoren

Fans stürmen Stadion

Vor der spanischen "Blamage" hatte eine Horde chilenischer Fußball-Fans die Organisatoren der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien in Verlegenheit gebracht: Dutzende Fans, die keine Eintrittskarten hatten, durchbrachen am Mittwoch kurz vor dem WM-Spiel Chile gegen Spanien die Sicherheitsabsperrungen des Maracana-Stadions in Rio de Janeiro und stürmten hinein. 85 Personen wurden festgenommen. Die Bundespolizei erklärte, die Verhafteten hätten 72 Stunden Zeit, um Brasilien zu verlassen. Andernfalls würden sie abgeschoben.

Am Montag (18 Uhr) kommt es in Curitiba zum Gipfeltreffen mit den Niederländern um den Gruppensieg, für den Chile einen weiteren Sieg benötigt, um dem drohenden Duell mit Gastgeber Brasilien auszuweichen.

Spanien - Chile

Rio de Janeiro, Maracana-Stadion, 73.500, SR Geiger (USA). Tore: 0:1 (20.) Vargas 0:2 (43.) Aranguiz.

Spanien: Casillas - Azpilicueta, Javi Martinez, Sergio Ramos, Jordi Alba - Busquets, Xabi Alonso (46. Koke) - David Silva, Iniesta, Pedro (76. Cazorla) - Diego Costa (64. Torres)

Chile: Bravo - Isla, Medel, Silva, Jara, Mena - Diaz, Aranguiz (64. Gutierrez) - Vidal (88. Carmona) - Alexis Sanchez, Vargas (85. Valdivia)

(klepa/dat/APA/Reuters)

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