Wiesberger: Mit 271 Schlägen zum historischen Höhenflug

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Wiesberger stürmte mit dem Sieg in Frankreich auf den 23. Rang der Weltrangliste vor. Mit 1,5 Millionen Euro Preisgeld ist Österreichs Nummer eins Vierter im Race to Dubai – und ein Geheimfavorit für die British Open.

Wien. Mit dem Sieg bei den Open de France hat Bernd Wiesberger zu einem neuen historischen Höhenflug angesetzt. Der Triumph mit 271 Schlägen (13 unter Par) im Le Golf National – Ryder-Cup-Schauplatz 2018 – katapultierte den Burgenländer in der am Montag veröffentlichten Weltrangliste um 16 Plätze nach vorn auf den 23. Rang, womit er seine bisherige Bestmarke als 36. deutlich übertraf.

„Es ist unglaublich. Ich habe den Kurs im Turnierverlauf in mein Herz geschlossen. Man muss hier wirklich gutes Golf spielen, um erfolgreich zu sein. Ich könnte nicht stolzer sein“, sagte Wiesberger nach der vorläufigen Krönung einer starken Saison. Gleich zum Jahresauftakt wurde er in Abu Dhabi Sechster, in Dubai Vierter und verpasste in Kuala Lumpur den Sieg um nur einen Schlag. Das brachte ihm als erstem Österreicher die Teilnahme am Masters, bei dem er als 22. und bester Debütant überzeugte, sowie die Einladung auf die PGA Tour ein.

Während es in den USA nicht ganz nach Wunsch lief („dort bin ich wieder Rookie“), spielte Wiesberger in Europa weiter auf und musste sich bei den Irish Open Ende Mai erst im Stechen geschlagen geben – der sechste zweite Rang seiner Karriere. Auch vom verpassten Cut beim Heimturnier in Atzenbrugg ließ sich der Burgenländer nicht aus der Ruhe bringen und wurde nun belohnt. Mit dem dritten Sieg (Ballantine's Championship und Lyoness Open 2012) auf der European Tour ist Wiesberger alleiniger österreichischer Rekordhalter vor Markus Brier, der bei zwei Siegen (BA-CA Golf Open 2006, Volvo China Open 2007) hält.

Ein Erfolgslauf wie McIlroy

Der französische Siegerscheck über 500.000 Euro war nicht nur der bislang höchste in Wiesbergers Laufbahn – mit über 1,5 Millionen Euro Preisgeld in diesem Jahr schob er sich im Race to Dubai vom siebenten auf den vierten Platz. Neben dem Oberwarter schaffte es in Europa heuer nur der Weltranglistenerste Rory McIlroy ebenfalls sechsmal in die Top Ten. Der Nordire führt mit 2,8 Millionen Euro auch das Geldranking an. Wiesberger hat als Profi seit 2006 nun über fünf Millionen Euro verdient – vor staatlichen Abzügen. Ein Umzug in steuerfreundlichere Regionen ist für ihn aber vorläufig kein Thema. „Ich bin gern hier in Österreich und zahle meine Steuern“, sagte er kürzlich.

Der nächste hochpreisige Gewinn könnte kommende Woche bei den mit 8,8 Mio. Euro dotierten British Open in St.Andrews folgen. „Ein Kurs, auf dem ich mich wirklich wohlfühle“, sagte Wiesberger, der zu den Geheimfavoriten zählt. Titelverteidiger McIlroy muss hingegen wegen einer Knöchelverletzung um sein Antreten bangen. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.07.2015)

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