Wiesberger startet gut in Atzenbrugg

Bernd Wiesberger
Bernd WiesbergerGEPA pictures
  • Drucken

Bernd Wiesberger notierte am ersten Tag der Lyoness Open zwei unter Par. In Führung lag der Spanier Adrian Otaegui mit einer 64er-Runde.

Mit einer soliden und "roten" Runde ist Golfprofi Bernd Wiesberger am Donnerstag in die Lyoness Open 2016 gestartet. Dem Österreicher unterlief beim mit einer Mio. Euro dotierten Heimturnier in Atzenbrugg auf der Startrunde nur ein Fehler, mit seiner 70er-Runde (2 unter Par) reihte sich Wiesberger vorerst in den Top-20 ein. Erster Führender war der Spanier Adrian Otaegui mit 64 Schlägen.

Nach seinem unerwarteten Halbzeit-Out im Vorjahr begann Wiesberger am Donnerstag bei nur leicht windigen Verhältnissen zwar etwas zittrig, fand dann aber rasch ins Spiel. Dass er auf den ersten neun Bahnen "nur" einen Schlaggewinn (Loch 15) verzeichnete, war der fehlenden Präzision bei den Eisenschlägen sowie auch Pech zuzuschreiben. Mehrmals verfehlte sein Birdie-Putt das Loch nur ganz knapp.

"Ich habe mich auf den Grüns wohlgefühlt, die Geschwindigkeit aber etwas überschätzt", verwies der Österreicher darauf, dass man den Diamond Course angesichts der kommenden US Open grundsätzlich extra hart gemacht hatte. Im Flight mit dem englischen Titelverteidiger Chris Wood und dem dänischen Routinier Thomas Björn legte Wiesberger dann auf der zweiten Hälfte nochmals einen Zahn zu.

Eagle knapp verpasst

Gleich auf der Eins folgte der nächste Schlaggewinn des Österreichers. Ganz stark spielte er dann auch die Vier, wo er nach starkem Drive und sensationellem Eisenschlag den Eagle Putt aus eineinhalb Metern aber am Loch vorbei schob.

Mit seinem dritten Birdie auf einer der insgesamt vier Par-5-Bahnen wähnte sich der österreichische Longhitter klar auf dem Vormarsch. Dann aber brachte Björn kurz Unruhe in den TV-Flight. Der 45-jährige "Griesgram", mit dem es keine Interviews gibt, gab nach zwei Doppelbogeys in Folge mitten auf dem drittletzten Loch wegen offensichtlicher Rückenbeschwerden auf.

Prompt versenkte Wiesberger seinen nicht besonders schwierigen Annäherungsschlag im Wasser, der erste - und einzige - Schlagverlust war die logische Folge. Während sich Wiesberger schnell wieder im Griff hatte, erwischte es Wood ganz böse. Er notierte auf den zwei letzten Löchern jeweils Bogeys.

"Desaster-Ball" ins Wasser

"Ich glaube nicht, dass das eine große Rolle gespielt hat", wollte Wiesberger seinen Fehler nicht auf die fragwürdige Art der Aufgabe des 15-fachen Tour-Siegers und zweifachen Ryder-Cup-Gewinners Björn zurückführen. "Es war einfach ein ganz schlechter Golfschlag von mir", nahm sich der 30-jährige Österreicher selbst an der Nase. "Es war ein Desaster-Ball."

Ob Wood seine zwei späten Schlagverluste kompensieren kann, wird man sehen. Noch nie hat ein Spieler bei den österreichischen "Open" seinen Titel erfolgreich verteidigt, nicht einmal der dreifache Gewinner Markus Brier.

Dass ausgerechnet der heimische Topstar und der englische Titelverteidiger am Freitag nur noch zu zweit sind, ist aber zumindest kein Vorteil. "Das wird jetzt eine ziemliche Wartepartie", fürchtete Wiesberger.

Insgesamt lieferte Österreichs bester Golfer bei seinem zwölften Heim-Auftritt aber eine weit bessere Startrunde ab als jene im Vorjahr, die zum unerwartet frühen Aus geführt hatte. Der Cut darf diesmal kein Problem werden und damit der zweite Heimsieg nach 2012 weiterhin möglich sein.

Wiesberger: "Nicht Fisch, nicht Fleisch"

"Die Runde war solide, aber nicht zwingend", sah der Oberwarter selbst noch Luft nach oben. "Es war nicht Fisch und nicht Fleisch. Die Par fünf waren gut, die mittleren und kurzen Eisen habe ich aber nicht nahe genug ans Loch gebracht. Das muss ich nachschärfen, da wartet eine Fleißaufgabe", beorderte sich der 30-Jährige selbst auf die Driving Range. Wiesberger und Wood starten am Freitag ab 13.10 Uhr (live ORF Sport +, Sky) ihre zweite Runde auf Loch eins.

Von den restlichen Vormittags-Österreichern spielte sich keiner ins Blickfeld, auch nicht Manuel Trappel (76 Schläge). Der Franzose Gary Stal glänzte dafür bei seiner 67er-Runde mit gleich zwei Eagles auf Par-Fünf-Bahnen.

Ex-Österreich-Sieger Jeev Milkha Singh ist mittlerweile der neunte US-Open-Starter bei den Lyoness Open. Der Inder ist nach der Absage von Tiger Woods ins Starterfeld des nächstwöchigen Major-Turniers gerutscht.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

GOLF - Lyoness Open 2016
Golf

Golf: Heimspiel mit harter Konkurrenz

Bernd Wiesberger spielt bei den Lyoness Open in Atzenbrugg um den zweiten Heimsieg. Topfavorit ist Chris Wood, der die erste Titelverteidigung schaffen will.
Golf

Wiesberger mit Heimvorteil auf der Suche nach alter Stärke

Das Jahr 2016 ist für Bernd Wiesberger bislang nicht nach Wunsch verlaufen. In Atzenbrugg möchte Österreichs Nummer eins auftrumpfen und rechtzeitig für die Titelverteidigung in Frankreich und Olympia zur Topform finden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.