Golf: Um einen Schlag an der Bestmarke vorbei

Bernd Wiesberger rückte im Race to Dubai einen Platz vor.
Bernd Wiesberger rückte im Race to Dubai einen Platz vor. (c) Reuters
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Bernd Wiesberger verpasste bei den 117. US Open als 16. seine beste Major-Platzierung nur knapp. Der Sieg ging an den US-Amerikaner Brooks Koepka, der seinen ungewöhnlichen Werdegang nun mit einem Highlight krönte.

Erin/Wien. Ein einziger Schlag fehlte Bernd Wiesberger auf eine neue persönliche Bestmarke. Österreichs Nummer eins beschloss die 117. US Open in Erin, Wisconsin, mit einem Gesamtscore von 283 Schlägen (fünf unter Par) auf dem geteilten 16. Platz und verpasste es damit hauchdünn, seine bislang beste Major-Platzierung (15. Rang beim PGA Championship 2014) zu übertreffen. Das beste Resultat eines Österreichers bei den vier großen Golf-Turnieren bleibt nach wie vor Markus Briers siebenter Platz bei den British Open 2007.

Bei starkem Wind erwischte Wiesberger am Schlusstag mit zwei Bogeys auf den ersten vier Löchern einen holprigen Start und notierte nach zwei Birdies sowie einem weiteren Schlagverlust die schlechteste Turnierrunde, hielt den Rückfall aber dennoch in Grenzen. Der 31-Jährige durfte sich über den im vierten Anlauf erstmals bei den US Open geschafften Cut sowie 156.800 Dollar Preisgeld freuen und machte im Race to Dubai als neuer Sechster einen Platz gut. Insbesondere bei getroffenen Fairways (2./91 Prozent) und Greens in Regulation (7./77,7 Prozent) lag Wiesberger im Spitzenfeld, einzig bei den Putts fiel er als 51. ab. Am Ende bedeutete dies elf Schläge Rückstand auf den US-Sieger Brooks Koepka.

Die nächste Major-Premiere

Der 27-Jährige aus Florida bewies am Finaltag mit einer starken 67er-Runde Nerven und sorgte im siebenten Major in Folge für einen Premierensieg. Mit 16 unter Par stellte Koepka zudem den Turnierrekord von Rory McIlroy ein. „Es fühlt sich großartig an, meinen Namen neben so vielen anderen großen Namen auf dieser Trophäe zu verewigen“, sagte er nach der Übergabe des Siegerschecks in Höhe von 2,16 Millionen Dollar.

Im zarten Alter von drei Tagen hat Koepka schon sein erstes Birdie erlebt – im Arm von Vater Bob, wie dieser stolz erzählt. 27 Jahre später ist der Sohn in der Golf-Elite angekommen, sein Weg dorthin war keineswegs ein gewöhnlicher. Nach den klassischen Collegeauftritten mit der Florida State University wagte er den Sprung nach Europa und versuchte sich in der zweitklassigen Challenge Tour. „Das hat mich erwachsen werden lassen.“ Über Europa (ein Sieg) schaffte Koepka 2014 den Sprung auf die PGA-Tour, doch kamen Zweifel auf: 21 Top-Ten-Resultaten stand nur ein Sieg gegenüber. „Ich hatte das Gefühl, es zu sehr zu versuchen, nicht meine Leistung bringen zu können.“

Freunde und Berater predigten Geduld und Fokussierung weg von Siegen hin zu einzelnen Schritten. So arbeitete Koepka in den vergangenen Monaten mit Mentor Dustin Johnson intensiv an seiner Fitness. „Ich wollte sicherstellen, dass ich physisch in der Lage bin, meinen besten Schwung zu zeigen.“ Mit Erfolg. Während Titelverteidiger Johnson den Cut verpasste, ließ Koepka nach dem Ryder-Cup-Triumph im Vorjahr nun sein persönliches Highlight folgen. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2017)

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