Letzte Saison zählte der Eishockeyklub erstmals über 200.000 Besucher. Das Finale ist auch heuer Ziel.
Wien/SWI. Trotz oder vielleicht gerade wegen der Tropentemperaturen lockt die Albert-Schultz-Halle auch im Hochsommer die Eishockeyfans an. Jeweils über 3000 Zuschauer kamen im Rahmen der European Trophy zu den ersten beiden Heimspielen der Vienna Capitals in der neuen Saison. Zahlen, die Präsident Hans Schmid weiter strahlen lassen. „Die letzte Saison war bislang unsere erfolgreichste“, sagte der 72-Jährige. Zwar mussten sich die Wiener nach dem Sieg im Grunddurchgang im zweiten Finale nach dem Titelgewinn 2005 dem KAC 0:4 geschlagen geben, doch bei den Zuschauerzahlen ist der 2000 gegründete Klub die Nummer eins in Österreich.
5242 Anhänger pilgerten im Schnitt in die 2011 auf 7000 Plätze erweiterte Eishalle in Kagran, lediglich der in die KHL abgewanderte Ligakrösus Medvescak Zagreb verzeichnete ein noch größeres Publikum. Insgesamt zählten die Capitals in der abgelaufenen Saison erstmals über 200.000 Besucher. Schmid ist daher überzeugt: „Wir sind zu einem Big Player im österreichischen Sport aufgestiegen.“
Wechsel in KHL kein Thema
Angesichts dessen fragte auch die KHL wieder bei den Capitals an. „Das übersteigt noch unsere finanziellen Möglichkeiten, aber wir behalten das natürlich im Auge“, sagte Schmid, der auch an der Attraktivität der Gegner aus den ehemaligen Sowjetrepubliken zweifelt. Vorerst gilt die Konzentration weiter der 2010 eingeführten European Trophy.
Auch Headcoach Tommy Samuelsson sieht das europaweite Turnier als ideale Vorbereitung. „Es geht um Punkte, daher gibt jeder die zehn bis 15 Prozent mehr, die es auch in der Liga braucht“, meinte der Schwede, der den erneuten Finaleinzug als Saisonziel ausgab. Bis zum Meisterschaftsstart am 8. September stehen in der European Trophy noch vier Spiele an, in Finnland geht es für die Capitals am Freitag gegen Kalpa, am Samstag folgt JYP. Derzeit fehlt den viertplatzierten Wienern ein Punkt auf Tabellenführer Slovan Bratislava. Heuer qualifizieren sich nur die Gruppensieger und der beste Zweite für das Finale in Berlin.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2013)