Arsenals Sprung über den eigenen Schatten

Champions League. Dortmunds Unvollendete.

Dortmund. In Dortmund wussten sie nicht so richtig, wie ihnen eigentlich geschah. Im Vorjahr war die Borussia bis ins Finale gebraust, hat es wirklich verstanden, Begeisterungsstürme auszulösen. Real Madrid war kein Stolperstein, Manchester City auch nicht, Endstation war erst Bayern München. Wenige Monate später ist die Situation eine ganz andere, Dortmund hat sich in sechs Gruppenspielen bereits zwei Niederlagen eingefangen.

Die Konkurrenz lässt sich nicht mehr überrumpeln, auch Arsenal London präsentierte sich so gefestigt, dass es kein Durchkommen gab. Damit ist der große Bayern-Rivale unter Zugzwang, die beiden ausstehenden Spiele gegen SSC Napoli und Marseille müssen gewonnen werden, will man nicht in der Europa League landen.

Das Comeback von Jürgen Klopp auf der Bank in der Eliteliga ist schiefgegangen, Arsène Wenger hingegen durfte sich wie ein kleiner Triumphator fühlen. Der mittlerweile 64-Jährige aus dem Elsass hat schon viel erlebt auf der Betreuerbank, niemand im internationalen Geschäft ist länger bei einem Klub im Amt. Seit 17 Jahren lenkt Wenger die Geschicke des FC Arsenal, das 1:0 in Dortmund war ihm ein besonderer Genuss. „Ein großartiger Sieg. Und noch wertvoller als der Erfolg in München, weil wir ja damals ausgeschieden sind.“

Arsenal, Tabellenführer auf der Insel und seriöser Titelanwärter, ist heuer viel zuzutrauen. „Wir haben uns das Glück erarbeitet“, sagt Arsenals Per Mertesacker. Wengers Taktik ist voll aufgegangen, früher haben sich englische Spitzenteams nie nach dem Gegner gerichtet. „Aber Arsenal hat auf unser Spiel reagiert“, so Klopp. „Fußball ist ein Ergebnissport. Wir haben es nicht geschafft, mehr daraus zu machen. Du musst das, was du anfängst, auch zu Ende bringen, um ein Spiel zu gewinnen.“ (w.w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.11.2013)

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