Armstrong: "Ja, ich fühle mich als Sieger dieser Rennen"

Lance Armstrong
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Doping hat Lance Armstrong gestanden, an seinen sieben Tour-Siegen hält er hingegen weiter fest. Im Millionenstreit erlitt er einen Rückschlag.

Erstmals hat Lance Armstrong ausführlich Stellung zur Aberkennung seiner sieben Siege bei der Tour de France genommen. "Ja, ich fühle mich als Sieger dieser Rennen", bekannte er gegenüber dem US-Onlinemagazin Outside. "Ich weiß, dass das keine sehr beliebte Antwort ist. Die Realität ist aber: es war eine schlimme Zeit, ein Wettrüsten. Und wir haben dieses Spiel gespielt."

Armstrong ist auch überzeugt, dass auch seine damaligen Konkurrenten derselben Meinung wären. "Fragt man die anderen, die damals gefahren sind, glaube ich, ihre Antwort zu kennen." Unverständlich ist für den 42-Jährigen die Entscheidung, die Titel der betroffenen Jahre nicht neu zu vergeben. "Wenn ich nicht der Sieger bin, dann muss jemand anderes gewonnen haben. Es wäre respektlos dem Sport gegenüber, sieben Jahre frei zu lassen", erklärte er.

Aufgrund von Enthüllungen der US-Antidoping-Agentur Usada wurden Armstrong 2012 alle sieben Tour-Titel zwischen 1999 und 2005 aberkannt, zudem eine lebenslange Sperre verhängt. Der frühere Radstar hatte Doping jahrelang bestritten, erst im Jänner 2013 gestand er im Interview mit Oprah Winfrey, seit Mitte der 90er Jahre illegale Mittel eingenommen zu haben.

Armstrongs Klage abgewiesen

Armstrong scheiterte indes mit einer Klage gegen die Wiedereröffnung eines Berufungsverfahrens in Bezug auf eine mögliche Rückzahlung von Sponsoreinnahmen. Das Berufungsgericht erklärte sich für nicht zuständig. Damit geht die juristische Auseinandersetzung zwischen Armstrong und der US-Versicherungsgesellschaft SCA Promotions in die nächste Runde.

SCA fordert von Armstrong die Rückzahlung von Bonuszahlungen von zwölf Millionen Dollar (8,68 Mio. Euro). Armstrongs Anwälte berufen sich indes auf eine Klausel aus dem ursprünglichen Urteil von 2006, wonach der Fall nicht wieder aufgerollt werden kann. Das Unternehmen hatte sich einst geweigert, 7,5 Millionen Dollar (5,43 Mio. Euro) für den sechsten Sieg bei der Frankreich-Rundfahrt 2004 an Armstrong zu überweisen.

Im folgenden Prozess schwor Armstrong, keine leistungssteigernden Mittel eingenommen zu haben. Das Gericht glaubte damals dem Ex-Profi und SCA musste die Prämie zahlen. Anfang des vergangenen Jahres hatte Armstrong ein umfassendes Dopinggeständnis abgelegt, nachdem ihm bereits alle Toursiege im Zuge des Verfahrens durch die US-Anti-Doping-Agentur (USADA) aberkannt worden waren.

>>> Armstrongs Interview bei Outside

(APA/dpa)

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