Snowboard: Countdown zum Kreischberg

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Hoch motiviert starten Parallel- und Cross-Boarder sowie Freestyler in die neue Saison. Das Highlight ist die Heim-WM im Jänner.

Wien. Vor dem Wiener Riesenrad kämpfte sich die Sonne noch durch die herbstliche Trübnis, in den Innenräumen aber waren Winter und Schnee bereits die großen Themen. In 76 Tagen wird am 15. Jänner 2015 am Kreischberg/Lachtal die Freestyle- und Snowboard-WM eröffnet. „Bis auf den Schnee ist alles angerichtet“, betonte Hello Haas, Chef des Organisationskomitees, im Rahmen der Pressekonferenz. Die letzte Begutachtung durch die FIS sei zufriedenstellend verlaufen, die Nachfrage vonseiten der internationalen Medien enorm. Dabei wird diese WM als erstes FIS-Großereignis weltweit zu sehen sein: In Ländern, die keine TV-Rechte haben, können alle 23 Bewerbe via Livestream auf der Onlineplattform YouTube verfolgt werden.

Die Vorfreude auf die Heim-WM ist quer durch die ÖSV-Kader enorm, die Erwartungen sind bereits klar definiert. „Fünf Medaillen sind mein Wunsch und absolut realistisch“, erklärte der sportliche Leiter, Christian Galler. In den Parallel-Disziplinen ruhen die Hoffnungen von Neo-Cheftrainer Bernd Krug vor allem auf Olympia-Siegerin Julia Dujmovits. Dem großen Triumph in Sotschi folgten turbulente Monate. „Es hat sich alles geändert und gleichzeitig auch irgendwie gar nichts“, meinte die Burgenländerin. „Mein Ziel ist es nach wie vor, schnell Snowboard zu fahren.“ Einen Teil ihrer Vorbereitung absolvierte Dujmovits wie gewohnt in Hawaii, wo sie diesmal jedoch auf verschiedene sportliche Aktivitäten statt die Kraftkammer setzte und auch Selbstfindung betrieb. „Jetzt weiß ich wieder, warum ich das alles mache: Weil es sehr viel Spaß macht und ich Sport liebe.“ Der Heim-WM blickt sie gelassen entgegen. „Im Lachtal lacht man – das kann nur gut gehen.“ Auch Benjamin Karl ist immer für eine Medaille gut. Der Niederösterreicher hat bei den letzten drei Weltmeisterschaften jeweils zumindest einmal Gold geholt hat und wird im Riesenslalom als Titelverteidiger an den Start gehen. „Das Geheimnis dieser Serie verrate ich erst, wenn ich meine Karriere beende“, scherzte der 29-Jährige, der „so viel Freude wie eh und je“ verspürt und diese Saison auf Kessler-Boards bestreiten wird. Am Samstag reist die Mannschaft in die USA, wo traditionell die NorAm-Rennen auf dem Programm stehen, ehe am 13. Dezember der Weltcupauftakt in Carezza erfolgt.

Bei den Snowboard-Crossern freut sich Headcoach Tom Greil nach dem verletzungsreichen letzten Jahr über einen vollzähligen und fitten Kader, der Anfang Dezember im Montafon in die Saison startet. Das Freestyle-Team erwarten auch heuer wieder spektakuläre City-Contests, neben dem Fridge-Festival auf der Wiener Donauinsel (21. 11.) gastiert der Weltcup heuer erstmals in Istanbul (20. 12.). (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.10.2014)

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