Doping: Wie der Radverband die Stars beschützte

File photo of Lance Armstrong in New York
File photo of Lance Armstrong in New York(c) REUTERS (LUCAS JACKSON)
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Die Regeln des Radsportweltverbands galten nicht für Lance Armstrong und Alberto Contador.

Paris. Ein Untersuchungsbericht hat schwere Versäumnisse des Radsportweltverbands (UCI) im Antidopingkampf festgestellt und wirft der früheren Führung eine Vorzugsbehandlung des überführten Lance Armstrong vor. Es gebe zahlreiche Beispiele, dass Armstrong von der UCI „verteidigt oder gar beschützt“ worden sei, heißt es im 227-seitigen Report der Untersuchungskommission CIRC (Cycling Independent Reform Commission).
„Die UCI befreite Armstrong von Regeln, verpasste es, ihn trotz Verdächtigungen gezielt zu testen und unterstützte ihn öffentlich gegen Dopinganschuldigungen“, analysiert die Kommission. Allerdings seien keine Belege gefunden worden, dass der Texaner für eine mögliche Vertuschung von positiven Tests an die UCI gezahlt habe.

Persönliche Warnungen

Neben Armstrong habe auch der zweifache Toursieger Alberto Contador eine bevorzugte Behandlung erhalten. Der Spanier wurde von seinem positiven Dopingtest auf Clenbuterol während der Tour 2010 persönlich von drei UCI-Funktionären informiert. Dabei wurde kontaminiertes Fleisch als mögliche Ursache erörtert. „Die CIRC hat kein Beispiel gefunden, bei dem diese Vorgehensweise auch bei anderen Fahrern angewendet wurde“, heißt es im Bericht. Dass die UCI die Probe vertuschen wollte, konnte aber nicht nachgewiesen werden. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.03.2015)

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